Kolumne 17. Juni 2014
Was würde ein Boykott bringen? Diese Frage müssen sich Künstler stellen, die in der nächsten Woche zur „Manifesta“ nach St. Petersburg eingeladen sind. Legitimieren sie mit ihrer Teilnahme die russische Kulturpolitik, weil als Partner vor Ort die staatliche Eremitage zuständig ist?
Solch einen Konflikt hatte ich 1976 auch mit mir auszutragen, als mich der legendäre DDR-Kunsthistoriker und Galerieleiter Klaus Werner in die Ostberliner „Arkade“ einlud. Das hat mir im Westen bei einigen Leuten den Vorwurf der Kungelei mit dem Honeckerstaat eingebracht.