Alte Bekannte

Kolumne Mai 2015

Im Berliner Hauptbahnhof überraschte mich kürzlich ein riesiges Banner mit dem Porträt von Gerhard Schröder und dem Zitat: „Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem fordern“. Und eher kleingedruckt als eine Art Nebenzitat: „Kein Wohlstand ohne wirtschaftlichen Erfolg. Wir brauchen Wachstum, Innovation, Freiheit und Weltoffenheit. Das macht uns stark“. Im Kleingedruckten outet sich derAbsender der frohen Botschaften. Es ist ein alter Bekannter: Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). 

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Ist das gerecht?

Kolumne 31. Mai 2013

„Ärzte schreiten Seit‘ an Seit“ war die Überschrift eines Kommentars der Süddeutschen Zeitung zum Ärztetag in Hannover. Mit wem die organisierten Mediziner da schreiten wollen, ist keine Überraschung: mit Union und FDP natürlich. Denn die Oppositionsparteien haben nach Meinung dieser privilegierten Zunft Ungeheuerliches vor: sie würden, einmal an der Regierung, gesetzliche und private Krankenkassen zur Bürgerversicherung verschmelzen wollen. Dieser Plan sei ein „Turbolader für die Zweiklassen-Medizin“.

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Neueste soziale Marktwirtschaft

Kolumne 21. September 2012

In den vergangenen Wochen wurde viel mit Zahlen um sich geworfen. Gerade erst lasen wir den Entwurf zum vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der schonungslos offenlegte, dass eine Upperclass, sprich ein Hundertstel der Haushalte, über ein Viertel des Volksvermögens verfügt, während die Hälfte der Deutschen nur ein Prozent des Gesamtvermögens besitzt. Dass diese keineswegs neue Erkenntnis soviel Staub aufwirbelt und für gehörigen Zwist im Kabinett sorgt, zeigt immerhin, wie blank die Nerven liegen. Die soziale Schieflage weist keineswegs in Richtung Stabilisierung.

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System WEITER SO

Kolumne Juli 2009

Man sollte meinen, aus Schaden werden Leute klug. Falsch gedacht. Schon gar nicht jene Hasardeure, die den Crash zu verantworten haben mit ihren Forderungen nach Deregulierung, Privatisierung und Sozialabbau. Die Lautsprecher des Kapitals posaunen ihre neoliberale Heilsbotschaft kräftiger denn je hinaus. „Die Soziale Marktwirtschaft macht’s besser“, lautet der harmlos klingende Slogan der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM).

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Markt um jeden Preis

Kolumne Oktober 2008

Etwas stiller sind sie geworden. Die Herren von der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM). Insbesondere ihr Kuratoriumsvorsitzender und Merkels Geheimtipp Hans Tietmeyer, der als Chef einer Expertengruppe zur Lösung der Finanzkrise vorgesehen war, aber von der SPD noch rechtzeitig verhindert werden konnte. Verstummt sind die selbsternannten Wohlstandspropheten aber noch lange nicht. Sie gestalten ihre Kommunikationsstrategie jetzt nur noch perfider und dreister.

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