Kolumne Februar 2016
„Google hat nach eigener Angabe vor zwei Jahren rund 11 Milliarden Euro aus Europa geschleust. Der Konzern spricht von legalen Methoden. Google überwies demnach die Summe über die Niederlande auf die Bermudas. Dort fallen nach Unterlagen von Google keine Steuern an“ – Originalzitat Deutschlandfunk, Freitag letzter Woche. Der Konzern legt offenbar Wert darauf, dass es sich bei dieser Variante der Steuerhinterziehung um einen ganz legalen Vorgang handelt, jenseits jeder Form von Schleuserkriminalität.
Als ich das hörte, musste ich an meinen ehemaligen Steuerberater denken. Er schwärmte geradezu von den zahlreichen „Gestaltungsmöglichkeiten“, die unser Steuerrecht anbietet. Sein Vorschlag: „Wenn Sie wollen, rechne ich Sie steuerlich auf null“. Ich wollte es damals nicht und will es bis heute nicht. Weil mir ein demokratisch organisierter funktionierender Rechtsstaat lieb und eben auch teuer ist.