Aktuelles

Italienische Sonderwege

Kolumne August 2008

„Rom ist kein Ort, wo jeder machen kann, was er will“, sprach der jetzige Bürgermeister und frühere Neofaschist Gianni Alemanno und kündigte an, die Polizisten der Hauptstadt wieder mit Schusswaffen auszurüsten. Schließlich sind Obdachlose und Prostituierte genauso wie Handtaschenräuber oder Falschparker ein Sicherheitsrisiko und ein Schandfleck im Stadtbild. „Um die Kriminalität zu stoppen“, sind nach Ansicht des italienischen Innenministers „kreative Ideen“ und brachiale Methoden gefragt.

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Nur Zweiter 

Kolumne Juli 2008

Freudentränen auf dem Siegertreppchen sind wir bei Olympischen Spielen ja gewohnt. Doch als der chinesische Gewehrschütze Qinan Zhu bitterlich weinte, weil er sich für seine Silbermedaille schämte, musste selbst der Zuschauer schlucken: Olympia ist eben nicht nur ein Fest der Freude, sondern für viele nur ein Fest der Gewinner. 

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Meinungsmache statt Meinungsforschung 

Kolumne Juli 2008

Halten Sie Deutschland für einen guten Nachbarn? Gehört Marmelade für Sie zu einem guten Frühstück? Meinungsforscher fragen mittlerweile nach allem, was sich nur fragen lässt. Sei es auch noch so abwegig und irrelevant. Nur eine, ganz entscheidende Frage haben sie den meinungshungrigen Deutschen bislang noch nicht gestellt: „Vertrauen Sie den Methoden und Ergebnissen der Meinungsforschung?“ Die Antwort könnte nämlich ausnahmsweise einmal die tatsächliche Stimmung im Lande wiederspiegeln. Vermutlich hätten sie auch dafür die passende Erklärung parat. Hundertprozentig! 

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Prima Klima

Kolumne Juli 2008

„Hundert Menschen kontaminiert“. Die radioaktive Dosis aber „weit unter den Grenzwerten“. Wenn diese Meldung von der jüngsten Reaktorpanne in der Nähe von Avignon nicht ein Grund ist, auch weiterhin an der sauberen Atomkraft festzuhalten. Schließlich haben ja weder die Störfälle in Frankreich, Schweden oder im deutschen Brunsbüttel vor wenigen Wochen die Welt zum Einsturz gebracht.

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Thema Mattscheibe

Kolumne Juli 2008

Endlich kostenlos Fernsehen und das rund um die Uhr. Immer neue Kochsendungen, sentimentale Seifenopern oder brandheiße Boulevardmagazine mit Enthüllungen der besonderen Art. Nur unterbrochen von vielen bunten Werbespots mit ultimativen Kaufanreizen, deren Finanziers wir ein solches Programm dann verdanken. Vor allem keine Belästigung durch politische Sendungen. So könnte die Zukunft von ARD und ZDF aussehen, wenn nur noch die „Demokratie des Marktes“ und nicht mehr Gebühren das Programm bestimmen.

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Preistreiberei

Kolumne Juni 2008

Tausende Preise aller Art werden jährlich in Deutschland an verdiente Zeitgenossen, Institutionen oder Unternehmen vergeben. Darunter ganz wichtige wie der Deutsche Fußball-Kulturpreis, den Lukas Podolski vor zwei Jahren für den tiefsinnigen und dieser Tage so wahren Spruch „So ist Fußball. Manchmal gewinnt der Bessere“ abgestaubt hat.

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Jagdfieber

Kolumne Juni 2008

Oberflächlich betrachtet sind die Sozialdemokraten und ihr zäher Vorsitzender derzeit zu beneiden. Wer erfährt sonst noch so viel Aufmerksamkeit, Zuwendung und fürsorgliche Belagerung? Das zählt in der Mediendemokratie. Über alle Parteigrenzen hinweg machen sich alle Sorgen. Wollen nichts als helfen. Machen sich ausufernd Gedanken über den besten aller Kandidaten, mit dem die älteste aller Parteien mit Aussicht auf den größtmöglichen Erfolg in die Mutter aller Wahlschlachten 2009 ziehen soll.

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Ohne Steuern ins Paradies

Kolumne Mai 2008

„Die wahren Ölscheichs sitzen in Berlin.“ Ein starker Satz. Besonders in Zeiten, in denen das schwarze Gold immer begehrter und damit immer knapper und teurer wird. Aus dem Munde eines bekannten Oppositionspolitikers verwundert der ebenso provokante wie populistische Spruch allerdings kaum.

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Vorsicht Heuschrecken!

Kolumne Mai 2008

Was machen die deutschen Manager bloß falsch? Hätten sie sich ein Beispiel am Hedgefonds-Spezialisten John Paulson genommen. Dann müssten sie sich nicht mehr mit läppischen Millionenbeträgen begnügen. Sondern hätten am Jahresende gleich das Hundert- oder Tausendfache auf dem Konto. Auch die Medien würden sie deswegen nicht mehr wochenlang prügeln.

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