Frieden ohne Freiheit?

Kolumne April 2011

Der Kampf gegen die Diktatoren dieser Welt war einmal breiter Konsens. Manch kritischer Kolumnist zeigt sich derzeit jedoch erstaunt, wieso Zeitgenossen mit „linker Vergangenheit“ den Kampf gegen Gaddafi unterstützen. Neben anderen „Alt-68ern“ würde auch ich einer „Schwarz-Weiß-Logik“ folgen, die zwar eine klare Haltung, aber keine Abwägung und Zweifel erkennen ließe. Was mich allerdings verwundert ist eine Debatte, die im Falle Libyen solange abwägt und abwartet, bis es nichts mehr abzuwägen gibt, bis Gaddafi mit dem Sieg über die Revolution vollendete Tatsachen geschaffen hat und sein „Frieden“ wieder hergestellt ist, auf Kosten von Freiheit und Leben seiner Gegner.

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Bruder Gaddafi

Kolumne April 2011

Gibt es im politischen Alltag eigentlich eine größere Schmach, als von einem Diktator mit dem „Charme“ eines Gaddafis für die besonnene, sprich unentschiedene Haltung gelobt zu werden? Verbunden mit dem unwiderstehlichen Angebot, Deutschland nach der Beendigung des Aufstands beim Wiederaufbau des Wüstenstaates wohlwollend zu berücksichtigen. Wer mag sich später noch an die brutale Niederschlagung der Aufständischen erinnern, locken erst einmal wieder lukrative Ölaufträge, Handelsabkommen und Bauvorhaben. Erinnern wir uns: Nach Gaddafis vermeintlicher Abkehr von Terrorismus und Massenvernichtungswaffen war der Westen dem notorischen Menschenrechtsverletzter bald wieder wohlgesonnen.  

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