Plakate in der Sammlung der Nationalgalerie

„Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ 1945 – 2000

Ausstellung der Plakate von Klaus Staeck in der Berliner Neuen Nationalgalerie, noch bis 28.09.2025.

Die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durch eine Vielfalt an Materialien, Medien und Methoden bestimmt. Gleichzeitig stand kaum eine Ära so unter dem Zeichen von Teilung und Zerrissenheit aber auch Erneuerung: „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ heißt diese Sammlungspräsentation der Neuen Nationalgalerie zur Kunst nach 1945 bis zur Jahrtausendwende.

Holocaust und Krieg, Aufbruch und Emanzipation, Kalter Krieg und Mauerfall führten zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft sowie zu fundamentalen Neuausrichtungen in der bildenden Kunst. Titelgebend ist die radikale Performance des Wiener Aktionisten Günter Brus von 1970, in der er sich bis an seine körperlichen Grenzen dem Zug von Stahlseilen aussetzte. 14 Kapitel greifen zentrale künstlerische wie gesellschaftliche Themen des 20. Jahrhunderts auf, etwa die Frage nach Realismus und Abstraktion, Politik und Gesellschaft, Alltag und Pop, Feminismus, Identität oder Natur und Ökologie.

Die Ausstellung zeigt Gemälde, Objekte, Fotografien und Videoarbeiten aus der Bundesrepublik und der DDR, Westeuropa und den USA sowie künstlerische Entwicklungen aus den ehemaligen sozialistischen Staaten. Zu sehen sind Werke des Informel, der US-amerikanischen Farbfeldmalerei, des Realismus der 1970er-Jahre, der Pop- und Minimal Art ebenso wie der Konzeptkunst von Künstler*innen wie Marina Abramović, Joseph Beuys, Francis Bacon, Lee Bontecou, Rebecca Horn, Valie Export, Wolfgang Mattheuer, Louise Nevelson, Bridget Riley, Pippilotti Rist oder Andy Warhol. Ergänzt wird die Präsentation schlaglichtartig um Werke von Künstlerinnen wie Kiki Kogelnik oder Ewa Partum, die bisher nicht in der Sammlung der Nationalgalerie vertreten sind. (aus dem Text der Ausstellungs-Ankündigung der Nationalgalerie)

Zerreißprobe TALKS

Anlässlich der Ausstellung lädt die Neue Nationalgalerie Künstler*innen und Expert*innen zu Gesprächen über „Zerreißproben“ in Vergangenheit und Gegenwart ein. Diskutiert wird über Rollen der Kunst zwischen Politik und Gesellschaft, zwischen Alltag und Pop, zwischen Natur und Ökologie, über Feminismus und flüchtige Identitäten.

Mit Candice Breitz, Eckhart Gillen, Kirsten Glöckner, Katy Hessel, Ewa Partum, Gregor Quack, Anja Salomonowitz, Cornelia Schleime, Klaus Staeck, Eric Otieno Sumba, Marta Smolińska, Wolfgang Ullrich, Philip Ursprung, Franz Erhard Walther

„Nichts ist erledigt“ – Warum die Kunst kämpferisch sein muss. 19.02.2025 Neue Nationalgalerie Berlin, Kirsten Klöckner im Gespräch mit Klaus Staeck

Die Zerreißprobe TALKS finden an 10 Abenden jeweils mittwochs um 18 Uhr im Foyer der Neuen Nationalgalerie statt. Der Eintritt ist frei, Anmeldung nicht erforderlich.

Die Veranstaltungsreihe wurde konzipiert von Joachim Jäger und Maike Steinkamp

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.