Sendetermin: 25. 08. 2022, 20.15 Uhr, ARTE
Die Schulzeit prägt unser ganzes Leben. Diese Jahre können heiter und aufregend sein, genauso aber auch tragisch und langweilig. Die zweiteilige Doku begleitet Prominente auf ihren alten Pfaden. Wie hat Ulrich Wickert die Zeit als Schüler in Frankreich erlebt oder Gregor Gysi, der in der DDR die Schulbank drückte? Teil 1: 1945-1968.
Die Schule prägt uns fürs Leben – egal in welchem Land und zu welcher Zeit. Der erste Schultag, das beste Zeugnis und der peinlichste Moment vor der ganzen Klasse. Die zweiteilige Dokumentation „Schulgeschichten“ begleitet deutsche und französische Prominente auf ihren alten Schulpfaden. Ihre Zeit war geprägt von Gehorsam und Disziplin und in Deutschland von Reformen nach dem Ende des Naziregimes.
Für den Fernsehmoderator Ulrich Wickert waren seine drei Jahre an einer französischen Schule die prägendsten seines Lebens. Sie öffneten ihm die Türe, um später Auslandskorrespondent in Paris zu werden. Der ehemalige französische Kultur- und Bildungsminister Jack Lang denkt mit gemischten Gefühlen zurück. „Es war sehr streng. Ich denke, ein gutes Schulsystem darf nicht nur rigoros, sondern muss auch kreativ sein.“
Der Plakatkünstler Klaus Staeck und der Politiker Gregor Gysi erinnern sich vor allem an die Gleichschaltung des Denkens und den Sozialismus, der den Lehrplan in der DDR bestimmte. In der BRD hingegen blieb der Reformwille nach dem Krieg lange Zeit auf der Strecke, endete in der „Bildungskatastrophe“ und der Kampfansage der jungen 68er-Generation.
Damals, mitten in dieser Phase des Aufbruchs, kam die ehemalige Bischöfin Margot Käßmann aufs Gymnasium. Zu ihrer Zeit wurden Hierarchien infrage gestellt und die Schüler immer selbstbewusster. Erinnerungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber bis heute nachhallen.
Regie : Julia Zinke, NDR 2022 (Text: ARTE-Programm)