Videodokumentationen der Akademie-Gespräche

Heinrich Böll – notwendige Erinnerung
62. Akademie-Gespräch, 7.6.2015

Der Kunstverein. Auslaufmodell oder Zukunftsmusik?
61. Akademie-Gespräch, 17.5.2015, im Rahmen der Ausstellung KUNST FÜR ALLE

Kunst von allen? Das Mitbestimmungstheater
60. Akademie-Gespräch, 17.5.2015, im Rahmen der Ausstellung KUNST FÜR ALLE

Keine Kunst: Die Kamera als Menschenfresser
59. Akademie-Gespräch, 22.4.2015
Georg Stefan Trollerund Klaus Staeck im Gespräch mit Rüdiger Suchsland

KUNST FÜR ALLE. Nicht einknicken! 12 Wochen nach Charlie Hebdo
58. Akademie-Gespräch, 28.3.2015
Zuspitzungen, Störungen und Provokationen der Satire. Ist sie im Sinne der Kunstfreiheit um jeden Preis zu verteidigen?

KUNST FÜR ALLE. Die Publikumsmaschine
57. Akademie-Gespräch, 13.4.2015
Kann Publikums-Teilhabe die Demokratisierung von Kunst fördern? 

Ideologie und Irrtum. Die Roten Khmer und die Linke
56. Akademie-Gespräch, 5.2.2015

Verteidigt die Kultur! Das Freihandelsabkommen
54. Akademie-Gespräch, 30.6.2014

Es lebe das Kabarett! Ein Abend für Dieter Hildebrandt
53. Akademie-Gespräch, 10.5.2014

Qualität über Gebühr – unter Niveau?
52. Akademie-Gespräch, 15.4.2014
Zum Zustand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Bericht aus der Ukraine
51. Akademie-Gespräch, 31.3. 2014

Wählen gehen!
50. Akademie-Gespräch, 11.9.2013

Künste und Menschenrechte im Iran
49. Akademie-Gespräch, 6.6.2013

Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
48. Akademie-Gespräch, 18.5.2013
Gemeinsame Veranstaltung der Akademie der Künste, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, des PEN-Zentrums Deutschland und des Verbands deutscher Schriftsteller.

Satire ist kein Himbeerwasser
47. Akademie-Gespräch, 5.3.2013
Mit einem Videobeitrag von Kurt Westergaard

Intensivstationen. Ein Abend für Christoph Schlingensief
46. Akademie-Gespräch, 3.11.2012
zur Eröffnung des Christoph-Schlingensief-Archivs in der Akademie der Künste.

Choreographie der Massen
45. Akademie-Gespräch, 5.6.2012

Roberto Saviano: Der Kampf geht weiter. Widerstand gegen Mafia und Korruption
44. Akademie-Gespräch, 22.3.2012

Was tun gegen Rechts? Demokratie verteidigen!
43. Akademie-Gespräch, 14.12.2011

Der arabische Aufbruch
42. Akademie-Gespräch, 29.9.2011

Und ewig singen die Wälder
41. Akademie-Gespräch, 30.5.2011

Ai Weiwei und die Kunst der Aufklärung. Eine deutsche Debatte
40. Akademie-Gespräch, 26.4.2011

Solidarität mit dem demokratischen Aufbruch in Ägypten
38. Akademie-Gespräch, 15.2.2011

Jetzt Ungarn. Europa auf die Probe gestellt
37. Akademie-Gespräch, 26.1.2011

Der politische Mensch – Demokratie als Lebensform
36. Akademie-Gespräch, 12.11.2010

Terra Preta / Dunkle Erde
35. Akademie-Gespräch, 28.9.2010

Kunst für Kinder!
31. Akademie-Gespräch, 16.12.2009

Festung Europa
30. Akademie-Gespräch, 20.10.2009

Klima – Der globale Countdown
29. Akademie-Gespräch, 2.9.2009

’89 – Die Rolle der Bilder
28. Akademie-Gespräch, 9.7.2009

Gerechtigkeit für Mumia Abu-Jamal
27. Akademie-Gespräch, 29.3.2009

Ende der Globalisierung? Wege aus der Krise
26. Akademie-Gespräch, 28.1.2009

Die Medien und der Neoliberalismus
25. Akademie-Gespräch, 3.12.2008

Heinrich Böll – notwendige Erinnerung

62. Akademie-Gespräch am 7.6.2015
„Wir Autoren sind die geborenen Einmischer. Das klingt idealistisch, ist es aber nicht. Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.“ (Heinrich Böll)
Mit Günter Wallraff, Uwe Timm, Gert Heidenreich (Moderation), Klaus Staeck, Ulrich Peltzer und Helge Malchow.

Hier das Video aufrufen
Kamera: Veit Lup, James-A. Wehse, Uwe Ziegenhagen; Schnitt: James-A. Wehse.
Koproduktion der Akademie der Künste und Zeitzeugen TV, 2015.

Der Kunstverein. Auslaufmodell oder Zukunftsmusik?

61. Akademie-Gespräch im Rahmen der Ausstellung KUNST FÜR ALLE am 20.5.2015

Der Kunstverein als die zentrale Vermittlungsinstanz für zeitgenössische Kunst ist eine besondere und typisch deutsche Institution. Worin besteht die Attraktion, um die uns viele ausländische Kunstfreunde so beneiden?
Mit Klaus Staeck, Uwe Schneede, Birgit Hein, Marius Babias und Wulf Herzogenrath.

Ausschnitte aus der Podiumsdiskussion
Videoaufzeichnung. Kamera: Martin Wolff, Kamera und Schnitt: Uwe Ziegenhagen © Akademie der Künste 

Künstlerfilm-Datenbank des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa)

Teil 1

ABENDMAHL UND NAGELBOOT: KUNST ALS VERKÜNDIGUNG IN DER KIRCHE BRD 1983 31 min. Detailansicht
Anstöße. Signale aus der Ingrimstraße BRD 1976 42 min. Detailansicht
Arno Breker Deutschland 2006 0 min. Detailansicht
Beuys in Amerika BRD 1988 60 min. Detailansicht
Der Kanzler und die Kunst BRD 1982 29 min. Detailansicht
Der Mann mit dem Filzhut. Zum Tode von Joseph Beuys BRD 1986 30 min. Detailansicht
Fettecke BRD 1987 40 min. Detailansicht
Klaus Staeck – der neue Präsident der Akademie der Künste Deutschland 2006 0 min. Detailansicht
Klaus Staeck – Der Präsident, der Künstler, der Provokateur Deutschland 30 min. Detailansicht
Klaus Staeck – Ich stelle klar, ich stelle bloß, ich stelle richtig Deutschland 1994 0 min. Detailansicht


Teil 2

Kunst – für wen?. Fragen an Künstler, Kritiker, Sammler BRD 1978 29 min. Detailansicht
nachtstudio Deutschland 2007 90 min. Detailansicht
Neue und kritische Realisten BRD 1978 44 min. Detailansicht
NO WAR–NO PEACE: PART 2 Norwegen 1985 50 min. Detailansicht
Prozess gegen russische Ausstellungsmacher Deutschland 2009 0 min. Detailansicht
Streit um Hitlers Lieblingsbildhauer Deutschland 2006 0 min. Detailansicht
VOR 155 JAHREN GEBOREN: EDOUARD MANET BRD 1986 15 min. Detailansicht
westART am Sonntag Deutschland 2003 90 min. Detailansicht
Zeitzeugen (2). Aufbrüche. Kunst der sechziger Jahre BRD 1985 60 min. Detailansicht

Ausstellungsbeteiligungen seit 1966

1966
„Deutscher Holzschnitt“, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

1969
„Intermedia ’69“, Heidelberg

1970
„Kunst und Politik“, Karlsruhe; Frankfurt a. M. / „Stadtlandschaften“, Galerie Gabriele von Loeper, Hamburg

1971
„experimenta 4“, Frankfurt a. M.

1972
„Stadtlandschaften | Dieter Rot, Wolf Vostell, Klaus Staeck, H. A. Schuldt“, Galerie Gabriele von Loeper, Hamburg / „Befragung der Realität – Bildwelten heute“, documenta 5, Kassel

1973
„Kunst im politischen Kampf“, Kunstverein Hannover / „Steierischer Herbst“, Graz

1974
„Projekt ’74“, Josef-Haubrich-Kunsthalle, Museen der Stadt Köln / „Art into Society“, Institute of Contemporary Art, London / „Multiples“, Neue Berliner Galerie, Berlin / „Engagierte Realisten“, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden

1975
„Je/Nous“, Musée d’Ixelles, Brüssel

1976
6. Plakatbiennale Warschau / „Intergrafik“, Berlin (Ost)

1977
documenta 6, Kassel

1978
„Museum des Geldes“, Kunsthalle Düsseldorf

1979
4. Biennale für Fotomontage, Grudziadz

1981
Internationalen Poster-Biennale Lahti

1982
documenta 7, Kassel

1984
„1984 – Orwell und die Gegenwart“, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien

1985
„1945-1985 – Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland“, Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Berlin

1986
„Beuys zu Ehren“, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München / 3. Triennale Europeene de l’Affiche politique, Mons / 11. Internationalen Grafik-Biennale Krakau

1987
documenta 8, Kassel

1988
„Osaka – Bilder für den Himmel“, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; Staatsgalerie moderner Kunst, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München u. a. O.

1990
„Bilder vom neuen Deutschland“, Kunsthalle Düsseldorf / „um 1968 – konkrete utopien in kunst und gesellschaft“, Kunsthalle Düsseldorf

1991
„Brennpunkt 2“, Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, Düsseldorf

1992
documenta 9, Kassel

1995
„Der Künstler als sozialer Ankläger“, Galerie der Stadt Bad Wimpfen

1998
»Europa, besteige den Stier!«, Kunstverein Bad Salzdetfurth

1999
Villa Pelsser, Henri-Chapelle / „Vom Skarabäus zum new beetle“, Kunstverein Bad Salzdetfurth, Bodenburg

2000
„Lost Paradise Lost“, Marktkirche, Hannover / „Die scheinbaren Dinge – Der Gegenstand in der Kunst des XX. Jahrhunderts“, Haus der Kunst, München

2002
„Salto naturale“, Projekt Kunst e.V./KISS Förderungsverein Kunst im Schloss Untergröningen e.V., Abtsgemünd / „Iconoclash – Jenseits der Bilderkriege in Wissenschaft, Religion und Kunst“, ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe / „What about Hegel (and you)?“, Galerie Brigitte March, Stuttgart

2003
„Die Lawine von morgen – der Schnee von gestern“, Galerie im Körnerpark, Berlin / Museum Junge Kunst, Frankfurt/O. / „Wie ein Fisch im Wasser“, Kunstverein Bad Salzdetfurth / „Art á la carte – Internationale Künstlerpostkarten seit den 60er Jahren“, Neues Museum Weserburg Bremen

2005
„Zur Vorstellung des Terrors – Die RAF-Ausstellung“, KW – Kunst-Werke Berlin e.V. – Institute for Contemporary Art, Berlin; Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum, Neue Galerie, Graz / „FLUXUS UND FREUNDE – Die Sammlung Maria und Walter Schnepel, Bremen“, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg / „Andys deutsche Kollegen – Pop Art der sechziger Jahre“, Krypta 182, Kunstverein Bergisch-Gladbach / „Tombola“, Kasseler Kunstverein, Kassel

2006
„Demokratie üben“, Westfälischer Kunstverein, Münster / „SAMMLUNG DAHLMANN: RATTUS NORVEGICUS“, Leopold-Hoesch-Museum Düren

2007
„RAUM. Orte der Kunst“, Akademie der Künste, Berlin / „Gartenträume – Plakatkunst von Mucha bis Staeck – Sammlung Peter Drecker“, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus

2008
„Die Hände der Kunst“, MARTa Herford Museum, Museum für zeitgenössische Kunst und Design, Herford / „Ad Absurdum – Energien des Absurden von der klassischen Moderne zur Gegenwart“, MARTa Herford Museum, Museum für zeitgenössische Kunst und Design, Herford / „Dürer und … – Künstler der Akademie und Albrecht Dürer“, Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung, Düsseldorf / „Mixed Emotions – Apuntes para una coleccion del siglo XXI“, Domus Artium 2002 – Centro de Arte de Salamanca / „…einen AUGEN-Blick, bitte!“, Kunstverein Bad Salzdetfurth, „…einen AUGEN-Blick, bitte!“, Kunstverein Bad Salzdetfurth, Bodenburg / „Märkischer Sand – Spuren zwischen Sujet, Werkstoff und Landschaftsraum“, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus

2009
„EMBEDDED ART – Kunst im Namen der Sicherheit“, Akademie der Künste, Berlin / „aus/gezeichnet/zeichnen“, Akademie der Künste, Berlin / „Rückblick auf eine öffentliche Geste – Dokumentation und kritische Rekonstruktion von ‚intermedia ’69‘ zum 40. Jubiläum des Fluxusfestivals“, Heidelberger Kunstverein, Heidelberg / „Pop, Polit und Pin ups – Pop Art Grafik aus der Sammlung Beck“, Städtische Galerie, Bietigheim-Bissingen / „Mahlzeit ! Essen in der Kunst“, Galerie im Traklhaus, Salzburg / „Die grüne Tür: Klaus Werner in Berlin“, galerie paterre, Berlin / „Carte Blanche VI: VNG – Verbundnetz Gas AG EAST-for the record“, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig / „60/40/20. Kunst in Leipzig seit 1949“, Museum der bildenden Künste, Leipzig / „ZEIGEN – Eine Audiotour durch Berlin von Karin Sander – Beiträge von 566 in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern“, Temporäre Kunsthalle, Berlin / „Reihe: ‚STERNCHEN‘ – Sternchen 15“, Werkstadt Graz / „EAST_For the Record/Zu Protokoll“, Museum der bildenden Künste, Leipzig

2010
„Mauerfälle – EAST- Zu Protokoll / For the Record“, Olympia Einkaufs Zentrum, München; Ausstellungsgesellschaft für zeitgenössische Kunst, Zollverein, Essen / „Fremde Heimat – Kunst in Baden-Württemberg“, Kunsthalle Mannheim / „Freedom of Speech“, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin; Kunstverein in Hamburg

2011
„Phantasie an die Macht – Politik im Künstlerplakat – 180 Plakate berühmter Künstler erzählen die Geschichte der großen Protestbewegungen für Menschenrechte, Freiheit, Gleichheit und Toleranz der letzten 60 Jahre“, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg / „Neue Realitäten – FotoGrafik von Warhol bis Havekost“, Kupferstichkabinett – Sammlung der Zeichnungen und Druckgraphik, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Berlin / „DÜRER – Genie Marke Vorbild“, Galerie Stihl, Waiblingen / „Nie wieder störungsfrei!“, Ludwig-Forum für Internationale Kunst, Aachen / „Sticker in der Kunst – Vom Aufkleber in der Mail Art über Streetart bis zum Sticker Award“, Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen / „Dreißig Silberlinge – Kunst und Geld. Sammlung Haupt“, Kunst-Campus Berlin am Hamburger Bahnhof, Berlin / „Wertewandel. Material – Gegenstand – Motiv“, Kunsthalle zu Kiel / „Tür an Tür – Polen – Deutschland – 1000 Jahre Kunst und Geschichte“, Martin-Gropius-Bau, Berlin

2012
„Der Goldene Käfig – The Golden Cage“, KunstBüroBerlin / „The Artists’ Postcard Show“, Spike Island, Bristol / „BILDERBEDARF. Braucht Gesellschaft Kunst?“, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden / „Oh, My Complex – Vom Unbehagen beim Anblick der Stadt“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart / „… mit offenen Karten – Postkarten und Original-Entwürfe“, Freunde aktueller Kunst, Zwickau / „HOLZ“, Kunstverein Bad Salzdetfurth, Bodenburg / „Leben mit Pop! Grafik der 60er Jahre von Warhol bis Richter“, Museum der bildenden Künste, Leipzig / „Erinnern – Remembering 1945-1995“, OMC Gallery For Contemporary Art, Huntington Beach, California

2013
„ARTE POSTALE – Bilderbriefe, Künstlerpostkarten und Mail Art“, Akademie der Künste, Berlin / „Le Grand Tout – 30 Ans Du Frac Limousin“, FRAC Limousin, Fonds Régional d’Art Contemporain, Limoges / „Der Ungeduld der Freiheit Gestalt zu geben“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart / „Ruhe-Störung. Streifzüge durch die Welten der Collage“, MARTa Herford Museum, Museum für zeitgenössische Kunst und Design, Herford; Kunstmuseum Aahlen

2014
„Topf und Deckel – Kunst und Küche“, Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch-Gladbach / „GERMAN POP“, Schirn Kunsthalle, Frankfurt a. M.

2015
„KUNST FÜR ALLE. Multiples, Grafiken, Aktionen – Aus der Sammlung Staeck“, Akademie der Künste, Berlin

2024 Kaiserslautern, Museum Pfalzgalerie, Ausstellungsbeteiligung: „Some Like It Hot. Pop Art von Coca-Cola bis Marilyn Monroe“, 13.4.24 – 14.7.24

Quelle: kuenstlerdatenbank.ifa.de

2025 Gera, Kunstverein e.V., „Heterotopische Gesänge“ (Ausstellungsbeteiligung), 26. Juni – 16. August

2025 CottbusDieselkraftwerk, „Sendung aus dem Gegen-Raum Mail-Art, Plakate und Faltrollos alternativer DDR-Kunstszenen (Ausstellungsbeteiligung von Rolf und Klaus Staeck), 24. Mai – 24. August

2025 Emden, Kunsthalle, „Dem Himmel so nah – Wolken in der Kunst“ (Ausstellungsbeteiligung) mit Arbeiten von Klaus Staeck und Rolf Staeck, 24. Mai – 2. November, im Rahmen der Ostfriesland Biennale

Publikationen

1971
Staeck, K., „Pornografie“, Göttingen

1972
Staeck, K., „Befragung der documenta“, Göttingen

1973
Staeck, K., in: Karst, I. (Hrsg.), „Die Reichen müssen noch reicher werden“, Reinbek

1974
Staeck, K., in: Karst, I. (Hrsg.), „Der Fall Staeck“, Göttingen
Staeck, K., „Kunst und Prostitution“, in: Kunstforum International, Köln, Bd. 12 Staeck, K., „Wer schädigt nun eigentlich das Ansehen der deutschen Soldaten im Ausland?“, in: Kunstforum International, Köln, Bd. 12

1976
Staeck, K.; Adelmann, D., „Die Kunst findet nicht im Saale statt“, Reinbek
Staeck, K., „Der Bonner Bildersturm“, Göttingen
Staeck, K., „Erfahrungen mit der Öffentlichkeit“, in: Kunst Nachrichten, Nr. 2
Werner, K., „Klaus Staeck, BRD, 1976“, Katalog der Galerie ARKADE, Berlin-Ost

1977
Staeck, K., „Eine Zensur findet gelegentlich statt“, Göttingen
Staeck, K.; Böll, H.; Duve, F., „Briefe zur Verteidigung der Republik“, Reinbek
Staeck, K., in: Wackerbarth, H. (Hrsg.), „Kunst und Medien“, Kassel

1978
Böll, H.; Duve, F., „Briefe zur Verteidigung der bürgerlichen Freiheit“, Reinbek

1979
Staeck, K., „Einschlägige Worte des Kandidaten Strauß“, Göttingen
Staeck, K.; Böll, H., „Gedichte/Collagen“, Göttingen
Staeck, K., „Wahrlich keien kühne Zeit“, in: art, Hamburg, Nr. 12, Dez.
Staeck, K., „Jeder zweite Deutsche hat Übergewicht“, in: Jung, J. (Hrsg.), „Deutschland, Deutschland“, Salzburg
Staeck, K., „Künstler und Diplomaten“, in: liberal, Nr. 2

1980
Staeck, K., „Rückblick in Sachen Kunst“, Göttingen
Staeck, K., „Typisch faschistisch“, Göttingen
Staeck, K.; Böll, H.; Duve, F. (Hrsg.), „Kämpfen für die sanfte Republik“, Reinbek
Staeck, K., „Eine Zensur findet gelegentlich statt“, in: Drewitz, I.; Eilers, W. (Hrsg.), „Mut zur Meinung“, Frankfurt a. M.

1981
Staeck, K.; Böll, H.; Duve, F. (Hrsg.), „Zuviel Pazifismus?“, Reinbek
Staeck, K., „Die Leiden des Axel Cäsar Springer“, Göttingen
Staeck, K., „Die Kunst, Politik auf die Straße zu bringen“, Essen

1982
Staeck, K.; Böll, H.; Duve, F. (Hrsg.), „Verantwortlich für Polen?“, Reinbek
Staeck, K.; Karst, I., „Macht Ali deutsches Volk kaputt?“, Göttingen
Staeck, K., „Die Gedanken sind frei“, Berlin (Ost)

1983
Staeck, K., „Verteidigt die Republik“, Göttingen
Staeck, K., „Stell Dir vor, es ist Wahltag, und alles wird schwarz“, Göttingen
Staeck, K., „Alles unter Kontrolle?“, Göttingen

1984
Staeck, K., „Im Mittelpunkt steht immer der Mensch“, Göttingen (Postkartenbuch) Staeck, K., „Umwelt“, Göttingen
Staeck, K.; Karst, I., „Verteidigt die Kultur“, Göttingen
Staeck, K., „Bahnbrechende Worte von Kanzler Kohl“, Göttingen
Staeck, K., „Kunst und Agitation“, in: Die neue Gesellschaft, Nr. 10

1985
Staeck, K., „Staeckbriefe“, Göttingen
Staeck, K., „Alt Heidelberg, das Meine“, Freiburg
Staeck, K., „Genommene Kurven —20 Jahre Edition Staeck“, Heidelberg

1986
Staeck, K., „Einspruch!“, in: Die Zeit, Hamburg, 26. Sept. (Wochenzeitung)
Staeck, K., „Die Bonner Laienspielschar“, Göttingen
Staeck, K., „Die Kreuzzüge des Heiner Geißler“, Göttingen
Staeck, K.; Böll, H., „Wir kommen von weit her“, Göttingen
Staeck, K., „Ohne die Rose tun wir’s nicht – für Joseph Beuys“, Heidelberg

1987
Staeck, K.; Steidl, G., „Joseph Beuys in Amerika“, Heidelberg
Staeck, K., „Ein Abgrund von Heuchelei“, in: Bölsche, J. (Hrsg.), „Waterkantgate“, Göttingen
Staeck, K., „Künstler/Partei“, in: Die neue Gesellschaft, Nr. 2

1988
Staeck, K., „Nazi-Kunst ins Museum?“, Göttingen
Staeck, K., „Plakate“, Göttingen

1989
Staeck, K., „Unser täglich Gift“, Göttingen
Staeck, K., „Sand im Getriebe“, Göttingen
Staeck, K., „Bitte keine Blumen“, in: Die Zeit, Hamburg, 24. Nov. (Wochenzeitung)
Staeck, K., Kunst und Lüge“, in: Loccumer Protokolle, Nr. 6
Staeck, K.; Steidl, G., „Beuys – Das Wirtschaftsprinzip“, Heidelberg

1990
Staeck, K., „ADAC ade“, Göttingen
Staeck, K., „Brauchen wir eine neue Regierung?“, Göttingen
Staeck, K., „Vom Verschwinden der DDR“, in: Eulenspiegel, Nr. 24

1991
Staeck, K., „Bericht zur Schieflage der Nation“, Göttingen
Staeck, K., „Wie man als lebender Sozialdemokrat ins Fernsehen kommt“, in: Constructiv, Apr.
Staeck, K., „Der gesamtdeutsche Heartfield“, in: Constructiv, Juli
Staeck, K., „Kunst im Getriebe“, in: „25 Bildungsjahre der Republik“, St. Augustin (Festschrift der Ruhr-Universität Bochum)
Staeck, K., „Aufklärer und Fotomonteur“, in: „Montage als Kunstprinzip – Internationales Colloquium John Heartfield zum 100.“, Berlin
Staeck, K., „Lügen haben lange Beine“, in: zitty – Das Hauptstadtmagazin, Berlin, Nr. 11
Staeck, K. (Hrsg.), „Der Sprayer von Venedig“, Heidelberg

1992
Staeck, K., „Zwischen Einheit und Zwietracht“, in: Märkische Oderzeitung, Frankfurt/O., 10. Okt.
Staeck, K., „Ein Stellvertreterkrieg auf dem Akademie-Gelände“, in: Der Tagesspiegel, Berlin, 27. März
Staeck, K., „Das Klima für die Kunst im Jahre 3 des neuen Deutschland“, in: : Rothmaler, V. (Hrsg.), „Verantwortlich sind gerade Sie“, Potsdam

1993
Staeck, K., „Die Opfer als Täter“, in: Kemper, P. (Hrsg.), „Opfer der Macht – Müssen Politiker ehrlich sein?“, Frankfurt a. M.

2001
Staeck, K., „Umwelt auf dem Prüfstand“, Verlag Jürgen Schweinebraden
Staeck, K., „Ohne Auftrag“, Steidl Verlag

2010
Staeck, K., „Der Unbestechliche“, in: Frankfurter Rundschau, Frankfurt a. M., Nr. 168, 23. Juli, S. 11
Staeck, K., „Die Krise und die Kunst“, in: „Kunst + Krise – IV. Deutsch-Spanische Kulturkonferenz 2010“, Berlin, S. 2-3 (Dokumentation)

2012 S
Staeck, K., „Der Aktionär ist das größte Säugetier“, in: Frankfurter Rundschau, Frankfurt a. M., Nr. 178, 02. Aug., S. 10
Staeck, K., „Vorsicht Kunst!“, in: Frankfurter Rundschau, Frankfurt a. M., Nr. 214, 13. Sept., S. 12

2016
Staeck, K., „Kunst für alle“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt a. M., Nr. 1, 02. Jan., S. 6

2018

Klaus Staeck SAND FÜRS GETRIEBE, Katalog Edition Folkwang/Steidl zur Ausstellung des Deutschen Plakat Museums im Museum Folkwang, Essen,

Quelle: Künstlerdatenbank des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa)

„Ich musste mich früh für eine Haltung entscheiden“

Alumni-Interview von Mirjam Mohr, Uni Heidelberg, 2013, in der Reihe „Heidelberger Profile“

Herr Staeck, Sie wurden bekannt als Grafiker und Plakatkünstler – studiert haben Sie allerdings Jura. Warum haben Sie sich für dieses Studienfach entschieden?

Weil ich die Hoffnung hatte, dass ich ein Studium zwar beginnen, aber nicht abschließen müsste. Denn mein Plan war, vor dem Examen den Absprung als Künstler zu schaffen. Also habe ich mir angeschaut, in welchem Studium man lange genug studieren kann, ohne zu sehr aufzufallen. Das war damals Jura mit durchschnittlich zehn Semestern. Ich dachte, wenn du fünf Jahre fleißig bist und hart arbeitest, wirst du das Examen möglicherweise nicht machen müssen. Das war aber nicht der Fall. Also war das Referendar-Examen das neue Ziel.  So hatte ich noch einmal dreieinhalb Jahre Zeit – da ich mich zwischendurch noch ein Jahr beurlauben ließ, sogar viereinhalb Jahre. In dieser Zeit, so hoffte ich, musst du es doch geschafft haben. Dann kannst du dich frei entscheiden: Machst du das Examen oder lässt es sich von der Kunst leben. Davon leben ließ sich aber immer noch nicht. Also musste ich auch das zweite Examen machen. Danach habe ich zunächst als Anwalt gearbeitet.

Aber Ihr Studium hat Ihnen doch sicher später bei Ihren zahlreichen Prozessen genutzt?

Ich habe es keinen Tag bereut, Jura studiert zu haben. Man lernt ein straffes Denken, und das Studium ist mir sehr zugute gekommen. Aber nicht, weil 41 Mal gegen meine Plakate juristisch vorgegangen wurde. Mein Studium hat mir dabei nur insoweit geholfen, als ich wusste, wie die anderen agieren und dass sie auch nur mit Wasser kochen. Deshalb habe ich trotzdem immer einen Kollegen beauftragt, mich zu vertreten. Wegen der Befangenheit sollte man sich nie selbst verteidigen. Für mich war entscheidender, dass ich als Anwalt einen sogenannten anständigen Beruf hatte. Für viele steht der Beruf des Anwalts erstaunlicherweise über dem des Künstlers. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Denn immer, wenn ich eine Ausstellung hatte, hieß es anfangs „der Heidelberger Rechtsanwalt und Grafiker“, fast nie umgekehrt. Nach dem Motto: Der könnte auch etwas Seriöses tun.

Und wie kam Ihre künstlerische Karriere ins Rollen?

Ich habe ja schon parallel zum Studium künstlerisch gearbeitet. Meine erste Ausstellung hatte ich 1960 übrigens im zur Heidelberger Universität gehörenden Haus Buhl. 1965 habe ich dann den Verlag „Edition Tangente“ gegründet, heute „Edition Staeck“. Zuerst zusammen mit der Kaub KG, die damals mit dem Studentenlokal „galerie t“ den Grundstein für ein ganzes Reich solcher Tangente-Musikclubs in Deutschland legte. Aber da ich die ganze Arbeit allein machte, dachte ich irgendwann, dass ich auch die Vorteile davon haben will, auch um den Preis des ganzen Risikos.

Als Künstler haben Sie zunächst vor allem Holzschnitte gemacht – wie entstand Ihre Plakatkunst?

Ich merkte bald, dass ich meine politischen Intentionen in den abstrakten Holzschnitten nur schwer zum Ausdruck bringen konnte. So habe ich mit Collagen und Fotomontagen  begonnen und festgestellt, dass mir das sehr liegt. Mein erstes Plakat zeigt das Bild von Albrecht Dürers alter Mutter, versehen mit dem Text „Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?“. Es existierte zuerst als Grafik, die ich in einer 100er-Auflage herausgebracht hatte, nummeriert und signiert. Ein Exemplar kostete damals 25 oder 30 Mark. Doch viele meinten, dass sie das Motiv zwar gut fänden und auch gerne kaufen würden, aber keine 30 Mark ausgeben wollten. So kam ich schließlich auf das Plakat in der Hoffnung, dass ja vielleicht das ein Weg sein könnte. Bis dahin hatte ich meine kleinen Ausstellungen, wollte mich aber mit meiner Kunst immer mitteilen und einmischen, darüber mit anderen ins Gespräch kommen. Käthe Kollwitz hat es einmal so gesagt: „Ich will wirken in dieser Zeit.“ Kunst ist ja immer auch ein kommunikatives Mittel. Und so kam es zu meiner ersten Plakataktion in Nürnberg.

Plakat "Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?" Klaus Staeck, 1972
Klaus Staeck, 1972

Dort haben Sie 1971 anlässlich des Dürer-Jubiläums Ihr Dürer-Mutter-Plakat großflächig plakatiert.

Ja, aber wir haben das nicht als Kunstaktion angemeldet. Mein Freund Gerhard Steidl vom Steidl Verlag, mit dem ich damals alles zusammen gemacht habe, hat dafür Litfaßsäulen angemietet. Dann haben wir 300 Plakate kleben lassen, mehr konnten wir uns nicht leisten. Ich habe mich natürlich gefragt, ob man auf diesem Wege wirklich Leute erreichen kann, denn wir sind ja umgeben von Bildern aller Art. Aber es gab ziemlich heftige Reaktionen. Es hieß, täglich hätten etwa 200 Leute bei der Stadtverwaltung angerufen und gefragt, wer das bezahlt, weil sie bei Litfaßsäulen automatisch an die Stadt dachten. Schließlich haben sie bei der Zeitung nachgefragt. Parallel fand in Nürnberg ein Haus- und Grundbesitzerkongress statt. So dachten die Leute, aha, das hat irgendwas damit zu tun. Für mich war nur entscheidend: Die Menschen haben die Aktion wahrgenommen, sie sehen es. Also war das ein Weg, Menschen zu erreichen. Man muss dafür allerdings Geld haben, man muss Geld verdienen. Dafür habe ich meinen Verlag aufgebaut – auch um meine Kunstaktionen finanzieren zu können. So wurde ich zum größten Verleger von Joseph Beuys, Sigmar Polke, A.R. Penck und vielen anderen.

Sie fanden also Gefallen an dieser Art der künstlerischen Arbeit.

Ich wusste jetzt: Es funktioniert. Das Plakat wirbt nicht für ein Produkt oder eine Veranstaltung, aber es stellt visuell Fragen. Die Dürer-Aktion fand im öffentlichen Raum und im Kunstrahmen statt. Wie funktioniert das in der Politik? Also habe ich 1972 zur Landtagswahl in Baden-Württemberg ein Plakat entworfen „Die Reichen müssen noch reicher werden. Deshalb CDU“. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich vier Prozesse am Hals mit jeweils 20.000 Mark Streitwert, obwohl nur 200 Plakate geklebt wurden. Es gab sogar einen Beitrag in der Fernsehsendung „Titel, Thesen, Temperamente“. Somit war klar: In der Politik klappt es auch. Aber ich hatte diese Prozesse am Hals. Deshalb musste ich einen Weg finden, die gleiche Botschaft zu vermitteln, ohne ‚CDU‘. Daraus wurde anschließend ‚christdemokratisch‘. Denn die CDU klagte mit dem Ziel, ihr Namensrecht zu schützen.

Plakat "Die Reichen müssen noch reicher werden", Klaus Staeck, 1972
Klaus Staeck, 1972

Dann hatte ich die „Jahrhundertidee“: „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“. Es war eine Befreiung: Das Plakat hat eine Auflage von 70.000 Stück, dazu kommen 200.000 Postkarten und Aufkleber. Dieses Motiv hat sich bis heute ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Ich bin ein passionierter Bahnfahrer, und bei fast jeder Fahrt kommt jemand, der nicht „Guten Tag“ sagt, sondern stattdessen „Deutsche Arbeiter… “ murmelt. Viele sagen mir, ich hätte an ihrer politischen Sozialisation mitgewirkt. Meine Arbeit scheint nicht ganz sinnlos gewesen zu sein.

Zu ihrer eigenen politischen Sozialisation: Sie sind in der DDR aufgewachsen und 1956 direkt nach dem Abitur als politischer Flüchtling in den Westen gegangen. Inwieweit hat Sie Ihre Jugend in der DDR geprägt?

Ich bin in Bitterfeld aufgewachsen, damals in jeder Hinsicht eine der härtesten Städte. Das hat mich stark geprägt. Während meiner Schulzeit herrschte noch der Stalinismus. Man musste sich jedenfalls früh entscheiden, ob man als Opportunist durchs Leben wanken will oder bereit ist, eine Haltung einzunehmen und zu bewahren, bei der man noch in den Spiegel blicken kann. Aber eben auch mit der Konsequenz, mit Nachteilen rechnen zu müssen. Vor dieser Frage stand jeder. Die Entscheidung zu sagen, da mache ich nicht mit, war immer mit Risiken verbunden. Diese frühe Erfahrung hat mich mein ganzes Leben begleitet. Dadurch wurde ich auch widerstandsfähiger, wenn es um meine künstlerische Arbeit ging. Wenn ich jetzt zurückschaue, erschrecke ich manchmal, welche Risiken ich immer wieder eingegangen bin, die man oft erst im Nachhinein so richtig erkennt.

Plakat "Deutsche Arbeiter" Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen" Klaus Staeck, 1972
Klaus Staeck, 1972

Welche Situationen waren denn am riskantesten?

Satire verteidigt die unverschuldet Schwachen  immer gegen den Übermut der Starken. 1981 habe ich zum Beispiel ein Plakat zur Firma Rheinmetall gemacht, einem der größten Rüstungskonzerne. Darauf waren fünf Prokuristen zu sehen mit dem Satz „Alle reden vom Frieden. Wir nicht.“. Dieses Plakat hat gleich sechs Prozesse ausgelöst: Es klagten die fünf Prokuristen und die Firma – und alle an verschiedenen Orten. Da ist man natürlich schon versucht zu fragen: Will ich mich jetzt wirklich mit diesem Waffenproduzenten anlegen? Der verfügt über eine ganze Rechtsabteilung. Heute bin ich froh, dass ich das gut überstanden habe. Als Vernunftmensch habe ich immer darauf vertraut, dass ich etwas Vernünftiges und Notwendiges tue. Indem ich etwas sichtbar mache, das ich für einen eklatanten Missstand halte, der beseitigt werden muss. Ich halte sehr viel von Zivilcourage. Das habe ich in der DDR gelernt: Wenn du die Chancen der Zivilcourage nicht nutzt, dann gehst du früher oder später innerlich unter.

Plakat "Alle reden vom Frieden" Klaus Staeck, 1972
Klaus Staeck, 1981

Mit Greenpeace zusammen habe ich ein Plakat entworfen, gegen das die Unternehmen Hoechst AG und Kali-Chemie klagten. Es ging damals um die Zerstörung der Ozonschicht durch deren FCKW-Produkte. Unser Slogan lautete: „Alle reden vom Klima. Wir ruinieren es.“. Wir haben Fotos der beiden Vorstandsvorsitzenden abgebildet und sogar die Werkstelefonnummer angegeben. Denn wir wollten eine Auseinandersetzung. Diese Prozesse haben neun Jahre gedauert. Der eine hat bis zum Bundesverfassungsgericht geklagt, der andere bis zum Bundesgerichtshof. Beide Prozesse sind fast zur gleichen Zeit nach neun Jahren entschieden worden. Sie endeten mit einem Freispruch, weil wir uns nach Meinung der Gerichte im Rahmen der Meinungsfreiheit bewegt haben. Ein gutes Urteil, denn es zeigte: Wer derart zerstörerische Produkte herstellt, der muss sich auch scharfe Kritik gefallen lassen.

Plakat "Alle reden vom Klima" Klaus Staeck, 1990
Klaus Staeck, 1990

Ihre Kunst hatte aber ja nicht nur für Sie selbst Konsequenzen.

Ich habe einmal die Konflikte aufgelistet, die meine Plakate ausgelöst haben. Das beginnt mit einem Schüler, der eine meiner Postkarten ohne Genehmigung durch den Lehrer an die Schulwandzeitung heftete. Anschließend gab es in der Schule eine Debatte über Demokratie: Darf ein Schüler frei seine Meinung an der offiziellen Wandzeitung kundtun oder nicht? In einem anderen Fall hatte eine Sekretärin während eines Wahlkampfes an ihrem Auto meinen Aufkleber „Nostalgie ist noch lange kein Grund, CDU zu wählen“ angebracht. Ihr wurde verboten, mit diesem Aufkleber auf dem Firmenparkplatz zu parken. Und was machte die Frau? Sie hat ihn nicht abgemacht, sondern gekündigt. Glücklicherweise hat sie damals relativ schnell wieder eine neue Stelle gefunden. An diesem Beispiel kann man sehen, dass ich – wie ich es immer nenne – Demokratiebedarf liefere.

Plakat "Nostalgie ist noch lange kein Grund CDU zu wählen" Klaus Staeck, 1974
Klaus Staeck, 1974

Heidelberg war ja eines der Zentren der 68er-Bewegung. Haben Sie damals mitgemacht?

Ich war nie einer der selbsternannten Revolutionäre. Ich wollte nie zu Mao Tse-tung und ich wusste: Auch die Heidelberger Bürger wollen sicher keine Maoisten werden. Für die 68er hatte ich einen doppelten Makel: Ich war ein bürgerlicher Künstler und 1960, als sie selbst alle noch bürgerliche Söhnchen und Töchterchen waren, in die SPD eingetreten. Sozialdemokrat war das Schlimmste! Diese Eruption, die 1968 stattfand, hat mich schon etwas ratlos gemacht. Dennoch waren viele Anliegen berechtigt, vor allem die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit unserer Elterngeneration, die bis dahin weitgehend tabu war. Was mich dagegen gestört hat: Die „Revolutionäre“ haben die sogenannten „liberalen Scheißer“ ziemlich brutal verfolgt. Es gab mehrere Professoren, die bereit waren zu diskutieren. Die wurden aber besonders drangsaliert. Ich schaue nicht gern auf diese Zeit zurück. Fast jeden Tag gab es Teach-ins und Diskussionen in der Aula der Neuen Uni. Ich bin oft hingegangen, auch wenn das schon nach meiner Studienzeit war. Eines Tages gab es eine Abstimmung, die nach Meinung des herrschenden Komitees schief gelaufen war. Darauf sagte einer: Die Abstimmung gilt nicht, hier herrscht das falsche Bewusstsein. Das war schon ein seltsames Demokratieverständnis. Der KBW, dem damals viele angehörten, war eine der übelsten Sekten. Wenn wir schon unserer Elterngeneration vieles angelastet haben, so wäre es an der Zeit, auch diese Geschichte mit der Verherrlichung eines Pol Pot einmal aufzuarbeiten.

Sie selbst waren ja auch schon lange vor 1968 politisch aktiv.

Wenn man aus der DDR kam, war man politisch. Denn man hatte die Heimat aus politischen Gründen verlassen. Ich wohnte damals im Studentenwohnheim am Klausenpfad. Da traf man sich ständig und verabredete verschiedene Aktionen. Dann kam 1962 die „Spiegel“-Affäre. Sie war ein großer Einschnitt. Wir hatten den Eindruck: Jetzt müssen wir die Demokratie verteidigen. Wir waren etwa zehn Studenten. Im Physikalischen Institut haben wir Transparente für eine Demonstration gemalt. Gleichzeitig suchten wir einen Redner, zunächst in der juristischen Fakultät. Jedoch ohne Erfolg. Wir wollten gar nicht, dass jemand in dem konkreten Konflikt Partei ergreift. Er sollte nur ein paar Grundsätze des Rechtsstaats in Erinnerung rufen. Denn den sahen wir in Gefahr, wenn ein Minister einen Chefredakteur einfach verhaften lassen kann, wenn ihm ein Artikel nicht gefällt. Wir haben schließlich an der ganzen Universität Heidelberg keinen gefunden, der bereit gewesen wäre, zu uns zu sprechen. Das war eine bittere Erkenntnis. Mir war klar: Diese Demokratie steht auf ganz schwachen Füßen.

Sie haben sich auch künstlerisch mit Bildungsthemen auseinandergesetzt. 1997 entstand Ihr Plakat „Ein Volk, das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler und Rennfahrer hat, kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten“. Wie kam es dazu?

Mich hat damals die Heidelberger Studentenzeitung interviewt. In diesem Interview fiel dieser Satz, und die Studenten fragten, ob ich ihnen den Satz „schenken“ könne. Ich antwortete: „Schenken schon, aber wenn ihr etwas damit macht, müsst ihr wenigstens meinen Namen hinzufügen. Denn falls ich diesen Slogan selbst noch verwenden sollte, will ich nicht als Plagiator dastehen.“ Ich habe ihnen noch empfohlen, in diesen Bandwurmsatz einen falschen Buchstaben als Störfaktor einzubauen. Eines Tages haben sie diesen Satz auf Betttücher gemalt in der Heidelberger Hauptstraße ausgehängt. Schließlich kam die Polizei und verlangte die Beseitigung des Transparents. Doch jetzt trat der Hausmeister des Gebäudes auf den Plan, nach dem Motto: Hier bestimme ich, und verteidigte die Botschaft. Insofern ist das Uniwersitäten-Plakat, das später daraus entstand, eine Ur-Heidelberger Geschichte. Es ist leider immer noch eines der aktuellsten, wie man anlässlich jedes Formel-1-Rennens sehen kann.

(Das Interview führte Mirjam Mohr)

Musentreffen

im Rahmen der Ausstellung
„Ausgewählt: Kirsten Klöckner“
Akademie der Künste, 2013

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Moderation: Falko Hennig, Kamera: Kirsten Weingarten, Schnitt: Ivo Smolak