Kolumne 26. November 2010
Langsam gewöhnen wir uns daran, dass das spekulative Zugrunderichten einer Bank oder eines ganzen Finanzsystems auch noch mit fürstlichen Boni belohnt wird. So verzögert sich gerade der Abgang des Dr. No genannten Chefs der HSH Nordbank so lange, bis der Begriff „goldener Handschlag“ zur schamlosen Untertreibung gerät.
Autor: STAECKadmin
Digitale Sackgasse
Kolumne 10. November 2010
„Die Zukunft gehört dem vernetzten Einkaufen“, meinte kürzlich der geschäftsführende „Götterbote“ von Hermes, dem zweitgrößten Paketzusteller in Deutschland. Soll man sich angesichts solch stolzer Visionen eher freuen oder beunruhigen? Mich lehrt es eher das Fürchten, wenn die Produkte nie mehr einen Ladentisch sehen, sondern völlig anonym über Datenautobahnen verschickt werden.
Globale Geisterfahrer
Kolumne 26.10.2010
Gibt es denn niemand, der den globalen Geisterfahrer Bernie Ecclestone endlich ausbremst? Seit Jahrzehnten lässt der ehemalige Gebrauchtwagenhändler die hochgezüchteten Boliden ihre giftigen Abgase in die Atmosphäre blasen. Dabei ist er heute umtriebiger und rücksichtsloser als je zuvor. Seine Geschäfte laufen auf Hochtouren.
Gier hat ihren Preis
Kolumne Oktober 2010
Zunächst eine Warnung: Sollte Ihnen im Internet mein Name begegnen, verbunden mit dem Satz „Die Reichen müssen noch reicher werden“, dann Finger weg! Keinesfalls den Link anklicken. Auf dem Plakat von 1972 stand noch „Deshalb CDU“, was ich später in „Wählt christdemokratisch“ veränderte, um einem möglichen Prozess wegen Verletzung des Namensrechts zu entgehen.
Demokratur – nein Danke!
Kolumne 15. Oktober 2010
Stell Dir vor die Parteien und Parlamente wären von den Parteilosen und Protestlrn hinweggefegt worden. Das Prinzip der direkten Demokratie hätte das der repräsentativen unter sich begraben. Gruppeninteressen würden die Gemeininteressen dominieren und Systemkritiker nach ihrem eigenen, wohlfeilen System regieren. Das einzige Programm der Politikneulinge trüge die Stempel Protest und Populismus. Wer glaubt, dass sei eine verrückte Vision, der blicke ins Städtchen Anklam. 200 Kilometer nördlich von Berlin bewegt ein demokratischer Alleinherrscher schon seit Jahren nach seinen eigenen Regeln die Hebel die Macht.
Reich trotz Pleite
Kolumne 28. September 2010
„Leistung muss sich wieder lohnen“, heißt es immer wieder so schön. Schön, wenn’s so wäre. Denn oft genug ist das Gegenteil der Fall. Die meisten Arbeitnehmer schuften ihr Leben lang für eine bescheidene Rente. Einige wenige privilegierte unter den Leistungsträgern aber treiben ganze Banken in den Ruin und gehen mit Millionen-Pensionen in den vorzeitigen Ruhestand. Ein Bankrott rechnet sich hierzulande offenbar besser als normale Arbeit. Die Pleitebanker von der Hypo Real Estate gehen straflos mit denkbar schlechtem Beispiel voran und werden für ihre Misswirtschaft noch belohnt.
Die Erregungsspirale
Kolumne 29. September 2010
Jetzt haben die Empörungsrituale ihren Höhepunkt überschritten. Auch der letzte Kommentar zum Thema „25 Millionen Boni für HRE-Mitarbeiter“ ist geschrieben. Aber nichts passiert. Und wie wir den Laden kennen, wird auch nichts mehr passieren. Die Schamlosen genießen ungestört von moralischen Skrupeln die Früchte ihrer Schamlosigkeit.
Auf Teufel komm raus
Kolumne 10. September 2010
Wer in diesen Wochen Thilo S. entgehen wollte, dem blieb nur völlige Medienabstinenz oder er musste sehr, sehr weit reisen. Der Ex-Bundesbanker war stundenlang auf allen Kanälen, beherrschte sämtliche Titelseiten und wurde vom Spiegel gar zum „Volkshelden“ promoviert. Welcher Teufel reitet eigentlich so gut wie alle Medien, derart ausufernd in diesen Fall einzusteigen und zwangsläufig andere Nachrichten zu vernachlässigen? Geht es wirklich um die Sache oder bloß wieder um die Beteiligung am allgemeinen Krawall, den sie dem selbsternannten Migrationsexperten vorwerfen?
Bürgerliche Verdienste
Kolumne 2. September 2010
Was ist das eigentlich für ein seltsames Land, in dem man in wenigen Jahren zum Milliardär aufsteigen kann und zugleich ein immer größerer Teil der Gesellschaft in die Armutszone abrutscht? Und so gut wie nichts passiert, diesen Zustand zu ändern. Wieso lehnt die Politik die bereits mehrfach geäußerten Angebote vermögender Bürger ab, freiwillig mehr Steuern zu zahlen?
Alte Rechnungen
Kolumne August 2010
Überschwemmungen in Pakistan, Erdrutsche in China, Feuersbrünste in Russland, Tropenstürme auf den Philippinen und die Ölpest im Golf von Mexiko. Eine dramatischere Lage hätte man sich für die UN-Klimakonferenzen in Bonn kaum denken können. Selbst solch schrille Alarmsignale brachten die Klimadiplomaten zu keinem greifbaren Ergebnis. Statt endlich die Handbremse zu ziehen und sich auf verbindliche CO2-Reduktionen zu verständigen, bliesen die herbeigejetteten Regierungsvertreter aus aller Welt selbst wieder kräftig Kohlendioxid in die Atmosphäre. Das störte weder die Tagungsteilnehmer noch die Medien, die der aufs Scheitern programmierten Veranstaltung kaum noch Aufmerksamkeit schenkten, obwohl etwa 90 Prozent der heutigen Naturkatastrophen klimabedingt sind.