Wie weit soll ich gehen?

Kolumne vom 1.12.2016

Wer einmal mit öffentlichen Ausschreibungen und Vergabevorschriften zu tun hatte, der kann leicht den Glauben daran verlieren, dass Recht und gesunder Menschenverstand auf gleicher Ebene existieren. Diese Erfahrung machen gerade mehr als 3000 Flüchtlinge in Berlin.

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Tuvalu und die Welt

Kolumne vom 09.11.2016

„Wer Tuvalu aufgibt, der gibt die ganze Welt auf.“ Der Satz des Präsidenten von elftausend Insulanern sollte jedem Teilnehmer des Klimagipfels von Marrakesch täglich wie ein Weckruf erscheinen. Denn der Anstieg des Meeresspiegels, die Versalzung des Trinkwassers, die immer häufiger auftretenden lebensgefährlichen Taifune bedrohen weit mehr als das vermeintliche Paradies dieser Südseeinsel und ihre Bewohner.

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Orbans Putsch mit Wiener Hilfe

Kolumne vom 17.10.2016

Ungarns führender Rechtskonservativer Viktor Orban ist in einer komfortablen Lage. Er kann sagen und tun was er will, das demokratische Europa protestiert kurz – und schweigt. Er weiß inzwischen, dass die Empörung in Brüssel einen kurzen Atem hat. Selbst das durch massenhafte Abstimmungsverweigerung gescheiterte Referendum zur EU-Flüchtlingspolitik war für ihn keine schwere politische Niederlage. Er kann sich der weiteren Unterstützung durch polnische, tschechische und slowakische Politiker gewiss sein und die Niederlage zum Erfolg umlügen.

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Waffenlobby und Klimaskeptiker

Kolumne vom 17.01.2013

Der Spruch des Vizepräsidenten der größten US Waffenlobbyorganisation, wonach „der einzige Weg, einen schlechten Typen mit einer Kanone zu stoppen, ein guter Typ mit einer Kanone“ sei, hat selbst hartgesottene Vertreter des amerikanischen Freiheitsbegriffes nach dem jüngsten Massenmord für kurze Zeit am Verstand Wayne LaPierres zweifeln lassen.

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Bronzezeit 

Kolumne 4. August 2011

Wer einstmals die Sowjetunion mit dem Auto bereiste, der musste selbst auf belebten Straßen aufmerksam auf Slalomstangen achten. Sie steckten metertief in Abwasserschächten um anzuzeigen: hier wurde ein Gullydeckel gestohlen. Diese preiswerte Variante der Unfallprävention könnte bald auch für klamme Kommunen in Deutschland in Frage kommen. Denn der Metalldiebstahl nimmt rasant zu. Nichts ist mehr sicher, kein Gullydeckel, kein Kupferrohr im Schrebergarten keine Bronzeskulptur im Park. Vor einigen Wochen traf es das Bronzerelief des „Sehers“ von Friesoythe im  Münsterland.

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Aus neu macht neu

Kolumne März 2011

Kürzlich glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, als der Gründer der Kosmetikfirma „Intelligent Nutrients“ langsam die Kappe von der schmalen braunen Flasche drehte, eine milchige Flüssigkeit in ein Glas füllte, sie mit ein wenig Wasser verdünnte und dann zum Trinken ansetzte. Er leerte es mit einem genussvollen Schluck und verkündete sinngemäß: „Was meinen Haaren und meiner Haut bekommt, ist auch gut für meinen Magen“. Schließlich bestand der soeben von ihm geschluckte Haarfestiger zu hundert Prozent aus organischen Stoffen in Lebensmittelqualität, selbstverständlich ohne Dioxin. 

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