Nun setzt sich auch der größte deutsche Autoclub für Tempo 130 auf hiesigen Autobahnen ein. Aber ausgerechnet Verkehrsminister Andreas Scheuer will per Fallrückzieher den ADAC ausbremsen.
Kolumne vom 6.2.2020
Aktuelles
WIEDERVORLAGE – Ausstellung in Stuttgart

KLAUS STAECK: WIEDERVORLAGE – PLAKATE UND OBJEKTE
Klaus Staeck, politischer Künstler, Aktivist und erfolgreicher Präsident der Akademie der Künste in Berlin (2006-2015), kommentiert seit einem halben Jahrhundert das Geschehen in Politik, Gesellschaft und Kultur der Bundesrepublik Deutschland mit provozierenden, bissigen und zielgenauen Plakaten.
Seine verbale und visuelle Sprache ist griffig, klar und komplex zugleich. Seine künstlerische Methode beruht in der Regel auf Travestie, die Mittel sind Satire und Ironie. Viele seiner zündenden Sentenzen sind längst sprichwörtlich geworden. Und ebenso viele haben über die Jahre nichts an Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil!
Eine repräsentative Auswahl seines umfangreichen Werks aus mehr als 300 Plakaten und Objekten, ausgewählt von Klaus Honnef, zeigt eindringlich, dass viele der politischen, sozialen und kulturellen Probleme ungelöst blieben, obwohl seit Jahrzenten auf der politischen Tagesordnung. Nicht wenige davon haben sich mittlerweile sogar noch bedrohlich verschärft: Klimawandel, bezahlbare Mieten, Fremdenhass, Gewaltbereitschaft und Bildung sind nur die wichtigsten Themen.
Nichts ist erledigt, ist Staecks Devise. Deshalb der Titel seiner Ausstellung bei ABTART: „Wiedervorlage“. Denn der Blick zurück auf 50 Jahre wechselvolle deutsche Geschichte in der Perspektive eines Künstlers, der den kritischen Blick auf die Realität mit dem pragmatischen Sinn für die Möglichkeiten zum Besseren verbindet, liefert keinen Grund, sich selbstzufrieden zurückzulehnen. „Wiedervorlage“ versteht sich aus gutem Grund als ein wiederholter Aufruf an jeden Einzelnen, jede Einzelne, endlich aufzuwachen und anzupacken. Politik ist eine Sache, die alle betrifft. Jederzeit.
Text: Klaus Honnef
ABTART – Galerie und Ausstellungshaus – Freiraum für zeitgenössische bildende Kunst. ABTART vertritt keine KünstlerInnen exklusiv, ist keine Programm-Galerie. In diesen Räumen herrscht Freiheit. Die Freiheit, unabhängig von Marktmechanismen, Kunst in verschiedensten Ausstellungsformaten zu präsentieren: von der Einzelausstellung bis hin zu kuratierten Gruppenausstellungen und dies in Räumlichkeiten mit Museumsqualität. Das Programm kuratiert Karin Abt-Straubinger, Galeristin, Sammlerin und Stifterin unter dem Credo »Kunst soll für alle zugänglich sein«. Der Großteil der ausgestellten Kunst kann gekauft werden, denn dies ist der direkteste Weg Kunst zu fördern. Unterstützt wird sie dabei von einem kleinen, aber hochambitionierten Team.
Wörter wie Arsen
Kolumne vom 9.1.2020
Das Gift der Hass-Sprache wirkt schon in kleinen Dosen, auch wenn wir zuerst gar nichts merken. Verbote allein helfen gegen diese Bedrohung nicht. Die Kolumne.
Wörter wie Arsen weiterlesenGeht‘s noch? Die SPD wird von der vierten Gewalt totgeschrieben
Es ist erstaunlich, wie viele Zeitungen die SPD vor dem Aus sehen. Dabei hat die Partei 430.000 Mitglieder und regiert im Bund und in Ländern mit. Kolumne vom 12.12.2019.
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„Manche Dinge darf man wirklich nicht sagen“
Mit dem SUV in den täglichen Straßenkampf
Die gelegentliche Selbstüberschätzung der SUV-Fahrerinnen und Fahrer wird noch verstärkt von den Propagandisten der Autoindustrie.
Mit dem SUV in den täglichen Straßenkampf weiterlesenDie Wende-Vollender
Kolumne vom 14.11.2019
Das seit Wochen anhaltende Gedenken an DDR-Ende und Maueröffnung im Herbst vor dreißig Jahren klingt langsam aus. Es scheint alles gesagt und in Erinnerung gerufen zu sein. Spätestens in zehn Jahren kommen wir wieder darauf zurück. Doch bleibt diesmal ein spezielles Unbehagen übrig. Die Wende-Vollender weiterlesen
Kampf dem enthemmten Hass
Auch die größten Optimisten haben erkannt, dass im Internet nicht nur Chancen lauern, sondern auch viele Gefahren. Das macht Mut für den Kampf gegen rechts.
Kolumne vom 31.10.2019 Kampf dem enthemmten Hass weiterlesen
Kein tabu für Tempolimit
Deutsche Auto-Narren dürfen sich immer noch den Frust von der Seele rasen
von Klaus Staeck
Was haben Deutschland und Nordkorea gemeinsam? Sie gehören zu den letzten Ländern der Welt ohne Tempolimit. Aber wie lange wollen wir noch wie Nordkorea bleiben? Kein tabu für Tempolimit weiterlesen
Bleib erschütterbar – und widersteh
Erinnerungen an Peter Rühmkorf. Warum sein Aufruf zur Demokratie bis heute wichtig ist
Kolumne vom 19.09.2019