Ernte im Tank 

Kolumne 24. August 2012

Wer in den letzten Tagen zu viel zum Thema Biosprit gelesen hat, dem dreht sich der Kopf, als hätte er ein paar Gläser zu viel getrunken. Welchem Lobbyisten geht der Leser gerade auf den Leim? Welchen Argumenten offenbar konkurrierender Experten und Umweltorganisation darf er noch trauen? Bauernverbände wollen sich nicht das gute Geschäft zerreden lassen, das ihre Mitglieder mit der Produktion von Biokraftstoffen machen.

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Privat war gestern

Kolumne 21. Juni 2012

„Daten sind das neue Öl“ behauptet der britische Autor David McCandless unter Verweis auf die Ausbeutbarkeit und den Wert eines Rohstoffes, den die weltweite Netzgemeinde unaufhörlich sprudeln lässt. Die Quellen des Web und der sogenannten „Sozialen Dienste“ liefern alles, was ihre Nutzer bereit sind preiszugeben.

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Ein Denkmal für Frau K.

Kolumne 14. Juni 2012

Das Wort Denkmal nehme ich sofort wieder zurück. Sie selbst hätte sicher vehement dagegen protestiert. Denn sie hielt das, was sie machte, für selbstverständlich. Frau K. betrieb eine Einrichtung, die als „Tante-Emma-Laden“ am besten zu beschreiben ist, gelegen in einer kleinen Seitenstrasse, dort, wo die Stadt unspektakulär bürgerlich wirkt. Im Angebot waren Zeitungen, Zigaretten, Kaffee, Milch, Ökowein, Eier, Butter, Würstchen im Glas, Brötchen und Kuchen vom Bäcker. Seit einigen Jahren füllte sich der Laden auch mit eigenwilligen Antiquitäten im unteren Preissegment aus Haushaltsauflösungen.

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Energiekrise oder Klimakatastrophe?

Kolumne 7. Juni 2012

Was steht uns 10 Jahre nach dem Umweltgipfel von Rio bevor, die Energiekrise oder die Klimakatastrophe? Oder beides, weil die Probleme der Energiekrise in den nächsten Jahrzehnten nur mit selbstmörderischer Ignoranz gegenüber dem drohenden Klimadesaster zu bewältigen sind?

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Armer Henri

Kolumne Mai 2012

In Zeiten von Facebook, Twitter & Co. entlarvt man sich schnell als medialer Dinosaurier, wenn man noch einmal auf ein Ereignis zu sprechen kommen will, das bereits zwölf Tage zurückliegt. Da wird schnell das Gerede vom Schnee von gestern strapaziert.  Obwohl eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass dieser Schnee zur Lawine von morgen mutieren kann. Es geht um die notwendige Nachbearbeitung der Verleihung des bis dato alles in allem honorigen Henri-Nannen-Preises an zwei BILD-Redakteure und die Weigerung von drei Redakteuren der Süddeutschen Zeitung, diesen Preis zusammen mit den Kollegen des Schmuddelblattes entgegenzunehmen. Hier ging es nicht um irgendeine der vielen Ehrungen und Lobpreisungen, sondern um die Anerkennung für investigativen Journalismus.

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Das Milliardenspiel

Kolumne April 2012

Obwohl ich eher zum Typ Papierfresser gehöre, verdaue ich doch nicht alles. So übergehe ich – schon mangels Masse in der eigenen Kasse – meist jene Teile der Zeitungen, die mit Finanzen, Finanzmarkt, oder Geld überschrieben sind. Gelegentlich erscheint die Lektüre jedoch zwingend. Denn um sie zu übersehen, war kürzlich die Balkenüberschrift in einer großen konservativen Tageszeitung zu verführerisch-reißerisch: „Milliardensegen für Hedgefonds-Manager“.

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Formel kriminell

Kolumne April 2012

„Man sollte sich nicht um Dinge kümmern, die einen nichts angehen, sondern um Reifentemperatur und Rennwagen“ und „Soweit es geht, sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen lassen“. Dinge, die einen nichts angehen und sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen lassen? Mit den Dingen und den Umständen sind die realpolitischen Verhältnisse im Inselstaat Bahrein gemeint. Die Sätze stammen von dem Schweizer Steuerbürger Sebastian Vettel, in die Kamera gesprochen vor und nach dem Formel-1-Rennen.

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