Aktuelles

Heinrich Böll – notwendige Erinnerung

62. Akademie-Gespräch am 7.6.2015
„Wir Autoren sind die geborenen Einmischer. Das klingt idealistisch, ist es aber nicht. Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.“ (Heinrich Böll)
Mit Günter Wallraff, Uwe Timm, Gert Heidenreich (Moderation), Klaus Staeck, Ulrich Peltzer und Helge Malchow.

Hier das Video aufrufen
Kamera: Veit Lup, James-A. Wehse, Uwe Ziegenhagen; Schnitt: James-A. Wehse.
Koproduktion der Akademie der Künste und Zeitzeugen TV, 2015.

„The Dictator is coming!“

Kolumne 4. Juni 2015

Was tun manche Menschen nicht alles, um wieder ins Gespräch zu kommen. Fast hätten wir Victor Orbán schon vergessen, der in aller Ruhe an der Installation seiner „illiberalen Demokratie“  im Keller des Europäischen Hauses weiterbastelt. Mittlerweile ist die Aufregung um ein ungarisches Mediengesetz längst Geschichte. Anwälte haben es übernommen, Journalisten und Redaktionen, die das Systems Orbán kritisieren oder einfach nur die reich vorhandenen Fakten aneinanderreihen, mit Verfügungen und Verboten zu überziehen.

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Alte Bekannte

Kolumne Mai 2015

Im Berliner Hauptbahnhof überraschte mich kürzlich ein riesiges Banner mit dem Porträt von Gerhard Schröder und dem Zitat: „Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem fordern“. Und eher kleingedruckt als eine Art Nebenzitat: „Kein Wohlstand ohne wirtschaftlichen Erfolg. Wir brauchen Wachstum, Innovation, Freiheit und Weltoffenheit. Das macht uns stark“. Im Kleingedruckten outet sich derAbsender der frohen Botschaften. Es ist ein alter Bekannter: Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). 

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Der Kunstverein. Auslaufmodell oder Zukunftsmusik?

61. Akademie-Gespräch im Rahmen der Ausstellung KUNST FÜR ALLE am 20.5.2015

Der Kunstverein als die zentrale Vermittlungsinstanz für zeitgenössische Kunst ist eine besondere und typisch deutsche Institution. Worin besteht die Attraktion, um die uns viele ausländische Kunstfreunde so beneiden?
Mit Klaus Staeck, Uwe Schneede, Birgit Hein, Marius Babias und Wulf Herzogenrath.

Ausschnitte aus der Podiumsdiskussion
Videoaufzeichnung. Kamera: Martin Wolff, Kamera und Schnitt: Uwe Ziegenhagen © Akademie der Künste 

Nazispuk zum 1. Mai

Kolumne 6. Mai 2015

Da wäre doch bei aller Fixierung auf Pegida und eine immer mehr nach rechts driftende AfD beinahe untergegangen, dass auch noch das Original existiert und seine Existenzberechtigung brachial verteidigt. Seit dem 1. Mai wissen wir, es gibt sie noch, die echten Rechtsradikalen, also die NPD und ihr pöbelnder Jugendverein „Junge Nationale“, angeführt vom Bundesvorsitzenden Sebastian Richter.

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Die letzten Prozesse

Kolumne März 2015

Sie sind inzwischen fast alle über 90 Jahre alt, die Täter. Die Täter? Wer jemals in Auschwitz-Birkenau oder Treblinka war, in Oranienburg, Mittelbau-Dora oder Buchenwald, diesen mehr oder weniger industriell betriebenen staatlichen Massenmord-Anstalten, dem fällt es schwer, die Frage unbefangen zu beantworten, ob man den alten Männern noch den Prozess machen soll nach all den Jahrzehnten, die von der Justiz gebraucht wurden, um ihrer habhaft zu werden.

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Keine Rücksicht, volle Pulle

Kolumne März 2015

Letztens machte mich jemand mit den Usancen einer Branche bekannt, die ich nur als Konsument kenne. Als Mitarbeiter der Marketing- und Rennsportabteilung eines Autokonzerns weihte er mich in die Praktiken der Absatzförderung ein. So würde eine neue Karosse nicht etwa in Werksnähe vorgestellt, sei die Gegend auch noch so ferienparadiesverdächtig. Gefragt sei ein attraktiver Ort im möglichst fernen Ausland.

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Reich – reicher – am reichsten

Kolumne März 2015

Aus der Flut der Informationen haben sich dieser Tage zwei Meldungen herausgehoben, die gegensätzlicher kaum sein konnten. Über das Internet verbreitete Change.org die Tatsache, dass „der Flughafen Hamburg im vergangenen Jahr 97 Strafanzeigen gegen Flaschensammler gestellt hat, die gegen das dort geltende Sammelverbot verstoßen haben“.

Fast zur gleichen Zeit meldeten Deutschlands Zeitungen, dass unsere Reichen noch viel reicher sind, als bisher angenommen. Als Beleg dient eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

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