Energiekrise oder Klimakatastrophe?

Kolumne 7. Juni 2012

Was steht uns 10 Jahre nach dem Umweltgipfel von Rio bevor, die Energiekrise oder die Klimakatastrophe? Oder beides, weil die Probleme der Energiekrise in den nächsten Jahrzehnten nur mit selbstmörderischer Ignoranz gegenüber dem drohenden Klimadesaster zu bewältigen sind?

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Armer Henri

Kolumne Mai 2012

In Zeiten von Facebook, Twitter & Co. entlarvt man sich schnell als medialer Dinosaurier, wenn man noch einmal auf ein Ereignis zu sprechen kommen will, das bereits zwölf Tage zurückliegt. Da wird schnell das Gerede vom Schnee von gestern strapaziert.  Obwohl eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass dieser Schnee zur Lawine von morgen mutieren kann. Es geht um die notwendige Nachbearbeitung der Verleihung des bis dato alles in allem honorigen Henri-Nannen-Preises an zwei BILD-Redakteure und die Weigerung von drei Redakteuren der Süddeutschen Zeitung, diesen Preis zusammen mit den Kollegen des Schmuddelblattes entgegenzunehmen. Hier ging es nicht um irgendeine der vielen Ehrungen und Lobpreisungen, sondern um die Anerkennung für investigativen Journalismus.

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Das Milliardenspiel

Kolumne April 2012

Obwohl ich eher zum Typ Papierfresser gehöre, verdaue ich doch nicht alles. So übergehe ich – schon mangels Masse in der eigenen Kasse – meist jene Teile der Zeitungen, die mit Finanzen, Finanzmarkt, oder Geld überschrieben sind. Gelegentlich erscheint die Lektüre jedoch zwingend. Denn um sie zu übersehen, war kürzlich die Balkenüberschrift in einer großen konservativen Tageszeitung zu verführerisch-reißerisch: „Milliardensegen für Hedgefonds-Manager“.

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Formel kriminell

Kolumne April 2012

„Man sollte sich nicht um Dinge kümmern, die einen nichts angehen, sondern um Reifentemperatur und Rennwagen“ und „Soweit es geht, sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen lassen“. Dinge, die einen nichts angehen und sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen lassen? Mit den Dingen und den Umständen sind die realpolitischen Verhältnisse im Inselstaat Bahrein gemeint. Die Sätze stammen von dem Schweizer Steuerbürger Sebastian Vettel, in die Kamera gesprochen vor und nach dem Formel-1-Rennen.

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Jagdfieber

Kolumne März 2012

Von einem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sollte man erwarten, dass er keinen Unterschied macht zwischen EU-Bürgern und Nicht-Europäern. Denn das Recht des Menschen auf Unversehrtheit und Wahrung seiner Würde ist unteilbar. Dennoch hat kürzlich ein Urteil Aufsehen erregt, mit dem die Straßburger Richter der Klage einer Gruppe von 24 Afrikanern gefolgt sind.

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Streichorchester

Kolumne 12. März 2012

Was können wir uns noch leisten? Mit dieser Frage wachen Stadtkämmerer, Rundfunkintendanten und Finanzminister in Bund und Ländern jeden morgen auf. Eigenartig, dass die Frage meist mit besonderer Intensität gestellt wird, wenn Kulturausgaben auf der Streichliste stehen. Für den einen geht es um fünftausend Euro, die schon über das Schicksal einer kommunalen Galerie entscheiden können – für einen anderen um fünf Millionen, wenn aus zwei Orchestern eines gemacht werden soll. So geschieht es gerade im Südwesten der Republik, wo exakt zu diesem Preis eine Fusion des Sinfonie-Orchesters des SDR Stuttgart mit dem Rundfunkorchester Freiburg/Baden-Baden erwogen wird.

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Lizenz zum Onlinepokern

Kolumne 1. März 2012

Die in Schleswig Holstein wissen wie es gemacht wird, um an das große Geld heranzukommen. Denn seit heute sind an der Kieler Förde andere Gesetze gültig als im südlichen Restdeutschland. In Sachen Glücksspiel hat die schwarz-gelbe Koalition die Karten neu gemischt und den Markt so gut wie durchliberalisiert.

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Straßenkampf

Kolumne Februar 2012

Der Vorteil meiner häufigen längeren Bahnfahrten besteht unter anderem darin, dass man oft die abgelegten Zeitungen findet. So ging es mir kürzlich mit dem „Schleswiger Nachrichten“. Meine Aufmerksamkeit erregte eine Achtzehnzeilen lange dpa-Meldung: „ Münster benennt Hindenburgplatz um. So habe der Stadtrat die Umbenennung mit 53 gegen 23 Stimmen beschlossen. „Die gesamte Fläche vor dem Schloss bekomme den Namen Schlossplatz“. Eine Expertenkommission habe festgestellt, „dass der umstrittene Reichspräsident der Weimarer Republik nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen aktive Stütze des Nationalsozialismus war“.

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Der Archipel Schmidt

Kolumne Februar 2012

Was man in Deutschland nicht alles studieren kann. So wirbt im Internet die Technische Akademie Hameln unter der Überschrift „Eventmanager IHK in nur zwei Wochen…: Der IHK-zertifizierte Lehrgang zum Eventmanager bietet Ihnen den perfekten Einstieg in das Eventmanagement und gibt vertiefte Kenntnisse für Branchenprofis.“ Manfred Schmidt ist so ein Superprofi, wenn auch ohne irgendein Studium der einschlägigen Art.

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Das privatisierte Gewaltmonopol

Kolumne 26. Januar 2012

Es gibt auch gute Nachrichten aus der Finanzwelt. Die Aktien der CCA, der Correct Corporation of America, steigen und die Tendenz sieht blendend aus. CCA ist ein Dienstleistungsunternehmen mit 1,7 Milliarden Dollar Jahresumsatz (2010), 17500 Angestellten und mehr als 90.000 Kunden, die keine Wahl haben, ob sie vielleicht einer anderen Firma den Vorzug geben würden. Es sind nämlich Insassen in einem der vielen Privat-Gefängnisse, die von der CCA betreut werden.

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