Aktuelles

Freund und Feind

Ein ukrainisches Amt darf keine schwarze Liste veröffentlichen, auf der Demokraten und Demokratinnen stehen. Die Kolumne vom 25.08.2022

Das war ein unerhörter Vorgang: Am 14. Juli veröffentlichte eine ukrainische Regierungsbehörde, die sich dem Kampf gegen Desinformation widmet, auf ihren Internetseiten eine schwarze Liste von 75 „Informationsterroristen“, auf der Rolf Mützenich mit Name und Passbild erschien.

Screenshot der Internetseite des „Zentrums gegen Desinformation“ vom 14.07. bis etwa 15.08.2022

Außer dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion fanden sich auch die Autorin Alice Schwarzer sowie die namhaften deutschen Politikwissenschaftler Christian Hacke und Johannes Varwick auf diesem digitalen Fahndungsplakat. Sie alle, so behauptet das  Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine, betrieben das Geschäft der russischen Propaganda und würden deren Lügen verbreiten. 

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Pressegespräch zur Wählerinitiative für Martin Schulz

am 13. September 2017 in der „Ständigen Vertretung“ am Berliner Schiffbauerdamm

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mit Friedrich Schorlemmer, Sebastian Krumbiegel, Klaus Staeck und Eva Menasse; Kamera und Schnitt: James A. Wehse, Zeitzeugen TV
Die Initiative wurde vorgestellt von Friedrich Schorlemmer, Klaus Staeck, Eva Menasse und Sebastian Krumbiegel. Foto: Manfred Mayer

Plakate in der Sammlung der Nationalgalerie

„Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ 1945 – 2000

Ausstellung der Plakate von Klaus Staeck in der Berliner Neuen Nationalgalerie, noch bis 28.09.2025.

Die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durch eine Vielfalt an Materialien, Medien und Methoden bestimmt. Gleichzeitig stand kaum eine Ära so unter dem Zeichen von Teilung und Zerrissenheit aber auch Erneuerung: „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ heißt diese Sammlungspräsentation der Neuen Nationalgalerie zur Kunst nach 1945 bis zur Jahrtausendwende.

Holocaust und Krieg, Aufbruch und Emanzipation, Kalter Krieg und Mauerfall führten zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft sowie zu fundamentalen Neuausrichtungen in der bildenden Kunst. Titelgebend ist die radikale Performance des Wiener Aktionisten Günter Brus von 1970, in der er sich bis an seine körperlichen Grenzen dem Zug von Stahlseilen aussetzte. 14 Kapitel greifen zentrale künstlerische wie gesellschaftliche Themen des 20. Jahrhunderts auf, etwa die Frage nach Realismus und Abstraktion, Politik und Gesellschaft, Alltag und Pop, Feminismus, Identität oder Natur und Ökologie.

Die Ausstellung zeigt Gemälde, Objekte, Fotografien und Videoarbeiten aus der Bundesrepublik und der DDR, Westeuropa und den USA sowie künstlerische Entwicklungen aus den ehemaligen sozialistischen Staaten. Zu sehen sind Werke des Informel, der US-amerikanischen Farbfeldmalerei, des Realismus der 1970er-Jahre, der Pop- und Minimal Art ebenso wie der Konzeptkunst von Künstler*innen wie Marina Abramović, Joseph Beuys, Francis Bacon, Lee Bontecou, Rebecca Horn, Valie Export, Wolfgang Mattheuer, Louise Nevelson, Bridget Riley, Pippilotti Rist oder Andy Warhol. Ergänzt wird die Präsentation schlaglichtartig um Werke von Künstlerinnen wie Kiki Kogelnik oder Ewa Partum, die bisher nicht in der Sammlung der Nationalgalerie vertreten sind. (aus dem Text der Ausstellungs-Ankündigung der Nationalgalerie)

Zerreißprobe TALKS

Anlässlich der Ausstellung lädt die Neue Nationalgalerie Künstler*innen und Expert*innen zu Gesprächen über „Zerreißproben“ in Vergangenheit und Gegenwart ein. Diskutiert wird über Rollen der Kunst zwischen Politik und Gesellschaft, zwischen Alltag und Pop, zwischen Natur und Ökologie, über Feminismus und flüchtige Identitäten.

Mit Candice Breitz, Eckhart Gillen, Kirsten Glöckner, Katy Hessel, Ewa Partum, Gregor Quack, Anja Salomonowitz, Cornelia Schleime, Klaus Staeck, Eric Otieno Sumba, Marta Smolińska, Wolfgang Ullrich, Philip Ursprung, Franz Erhard Walther

„Nichts ist erledigt“ – Warum die Kunst kämpferisch sein muss. 19.02.2025 Neue Nationalgalerie Berlin, Kirsten Klöckner im Gespräch mit Klaus Staeck

Die Zerreißprobe TALKS finden an 10 Abenden jeweils mittwochs um 18 Uhr im Foyer der Neuen Nationalgalerie statt. Der Eintritt ist frei, Anmeldung nicht erforderlich.

Die Veranstaltungsreihe wurde konzipiert von Joachim Jäger und Maike Steinkamp

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

Weniger ist mehr

Plädoyer für die Kleine Kunst. In der Reihe Essay und Kritik im Deutschlandfunk am 15.12.2024. Von Hilka Dirks.

(…) Vielleicht könnte die Kleine Kunst also eine sein, die sich nicht durch ihr Format oder ihren Preis bemisst, sondern an ihrem revolutionären Ausdruck und ihrer politischen Wirkkraft. Der Verleger und Satiriker Klaus Staeck kommt mir in den Sinn, der schon ein halbes Jahrhundert lang seine Kommentare zum Zustand Deutschlands auf Plakaten, Postkarten und anderweitigen Druckwaren vertreibt, oft lediglich zum Produktionspreis, um seine Botschaften so weit wie möglich zu verbreiten. Staeck verlegt jedoch nicht nur seine eigenen Werke. Auch Editionen und Multiples, also vielfach in Auflagen festgelegter, limitierter Anzahlen reproduzierte Kunstwerke anderer Künstlerinnen und Künstler lassen sich bis heute bei Edition Staeck erwerben. Bewegt sich der Mauszeiger auf der Webseite des Editionsverlags auf den Menüpunkt „Künstler*innen“ erscheinen drei Reiter: Alle, Joseph Beuys, Klaus Staeck. (…)

Die ganze Sendung des DLF finden Sie hier.

Mehr Demokratie statt Kettensäge

Die FDP sollte nicht Milei und Musk zu Vorbildern küren. Dazu taugt das Duo nicht mit seinen undemokratischen Tendenzen. Kolumne vom 12.12.2024

Die provokative Aufforderung, wir sollten „mehr Milei und Musk wagen“, werden die Freien Demokraten so bald nicht mehr los. Ich bin nicht der Erste unter den Kommentatoren dieser Lindner-Idee, der mit Willy Brandts Worten antwortet: Mehr Demokratie wagen!

Karikatur im „Handelsblatt“ vom 6.12.2024

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Tillschneiders Zitatenschatz

Kolumne vom 14.11.2024

Wie gewinnt die Politik das Vertrauen zurück? Darüber diskutierten am Dienstagabend im „rbb-Bürgertalk“ Politiker der CDU, der Grünen und der SPD im Berliner Fernsehstudio. Am Ende der Sendung das Desaster: die Zuschauer befragt, wen sie sich als Kanzler/in wünschen würden, stimmten mit unglaublichen 37% für die AfD-Kandidatin. Schöne Aussichten für den Wahlkampf.

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Retrospektive in Berg am Starnberger See

Die QUH präsentiert die große Staeck-Retrospektive im Berger Marstall. Über diesen Link mehr Informationen.

  • Vernissage 31.10. 18 Uhr Gespräch mit dem Staeck-Freund Johano Strasser
  • Ausstellung  1.-2.11.
  • Filmvorführung 2.11. 20 Uhr / “Die Kunst findet nicht im Saale statt” / ARD-Dokumentation. von Andreas Ammer in der “Was mit Ton”-Galerie (Marstall)

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Link zum Beitrag von MERKUR.de vom 28.10.2024 zur Retrospektive.

Link zum Beitrag von MERKUR.de vom 02.11.2024 zur Eröffnung.

Wer ist dieser Klaus Staeck, dem die QUH in Berg Anfang November die große Retrospektive “Nichts ist erledigt” widmet, die in Zusammenarbeit mit dem Künstler entsteht? – Überspitzt gesagt: Lange bevor Jan Böhmermann im Fernsehen die Grenzen der Satire austestete, tat dies Klaus Staeck im Bereich der Kunst. Ein Beispiel: Sein Plakat “Alle reden vom Frieden. Wir nicht”, für das er gleich sechs Mal verklagt wurde:

„Zweckverband der Rüstungsindustrie“, Plakat/Postkarte 1981

Grußwort zur Ausstellung in Berg von Klaus Staeck

Es gibt Berufe, die enden nie. Mehr als ein halbes Jahrhundert mache ich nun schon Plakate und Postkarten und auch der Eintritt ins neunte Lebensjahrzehnt verspricht mir alles andere als einen Ruhestand. Mein Leitspruch „Nichts ist erledigt!“ hält mich in Trab, lässt mich die Welt mit Ungeduld betrachten und immer wieder den Versuch unternehmen, ihre Widersprüche sichtbar und anschaulich zu machen. Deshalb wurde ich Satiriker. Diesen Job wird man nie mehr los.

Und es gibt wahrlich wenig Anlass, sich zurückzulehnen und der drohenden Klimakatastrophe, dem Entstehen immer neuer Konfliktherde und den Gefahren, denen Demokratie und Menschenrechte weltweit ausgesetzt sind, tatenlos zu begegnen.

Die Kunst kann keine politischen Entscheidungen ersetzen. Aber sie kann im besten Falle die Richtung weisen, vor Irrtümern bewahren, Gegenbilder schaffen, die aus der oft als bedrückend empfundenen Realität hinausführen, dem Prinzip Hoffnung Farbe und Gestalt geben, dem Prinzip Verantwortung ein verlässliches Fundament bereiten.

Wenn Sie / wenn ihr von meinen Plakatmotiven angeregt werden solltet, es selbst einmal zu versuchen, wie Bilder und Texte miteinander in Beziehung treten können, wenn scheinbar sichere Sachverhalte auf den Kopf gestellt werden, damit man neu über die Dinge nachdenken kann, dann hat diese Ausstellung der QUH schon ihren Zweck erfüllt.

Ich wünsche euch anregende, kritische Gespräche über meine für die nächsten Generationen aufs Plakat gebrachten Denkanstöße.

Euer Klaus Staeck

Blick in die Ausstellung. Foto QUH

„Flagge zeigen“: Kultur-Spaziergang für Demokratie durch Penzberg

Die AWO der bayerischen Stadt Penzberg zeigt bis zum 29. November die Ausstellung „Flagge zeigen für Demokratie. Gegen Gewalt und Fremdenhass“ an vielen Orten der Stadt. (Link zu merkur.de)

Flagge zeigen: AWO-Vorsitzende Ute Frohwein-Sendl zeigt drei der Plakate: von (v.l.) Max Bill, Christo und A.R. Penck. © Wolfgang Schörner

Initiiert wurde die Sammlung mit Plakaten von 38 Künstlern im Jahre 1994 von Klaus Staeck. Die Wanderausstellung fand bisher mehr als 160 mal statt. Sie zeigt unter anderen Arbeiten von Christo, Tomi Ungerer, Hanne Darboven, Rupprecht Geiger, Kirsten Klöckner, Harald Naegeli, Daniel Spoerri, Günther Uecker und dem BAP-Sänger Wolfgang Niedecken.

Das Thema sei aktuell, meint die AWO-Ortsvorsitzende Ute Frohwein-Sendl, weil „die Abneigung auf alles Unbekannte und Fremde immer lauter“ werde.

Deshalb habe sich der Ortsvorstand entschlossen, die Sammlung in die Stadt zu holen. Um die Menschen wachzurütteln und zum Nachdenken zu bringen. „Man muss sich wieder um Demokratie bemühen“, mahnt Frohwein-Sendl. Gerade Penzberg mit seinen Bürgern aus über 90 Nationen sei doch ein Beispiel für „ein schönes Miteinander“, geprägt von Respekt, ist die AWO-Chefin überzeugt. „Das muss man bewahren.“

Im Vorstand habe man sich bewusst entschieden, die DIN-A1-Werke nicht an einem Ort zu präsentieren – sondern in der Stadt verteilt. „Wir wollen es da machen, wo die Leute sowieso hingehen“, hofft Frohwein-Sendl somit auf eine größere Resonanz. Institutionen, Geschäfte, öffentliche Einrichtung, Glaubensgemeinschaften, auch drei Schulen machen mit. „Wir brauchen alle Menschen, egal welchen Glaubens und welcher Hautfarbe – für ein gutes Miteinander!“, hatte Frohwein-Sendl im Vorfeld in einem Schreiben um Teilnehmer geworben.

Interessenten können die Ausstellung nach dem 29. November für weitere Präsentationen ausleihen. (mit Material von merkur.de)

Widerstand gegen eine „Überführung“

Eine Abschaffung von 3sat wäre eine Absage an den Kulturauftrag des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Kolumne vom 17.10.2024

Offenbar hat niemand in den Staatskanzleien damit gerechnet, dass sich in wenigen Tagen 140.000 Unterschriften von Leuten einsammeln lassen, denen etwas am Überleben des Senders 3sat liegt. Auch in den Printmedien waren mehrheitlich Wortmeldungen der Solidarität zu lesen, weil zu offensichtlich war: wenn gespart werden soll, dann zuallererst an der Kultur. 

3sat will am 1. Dezember 2024 sein 40jähriges Bestehen feiern.

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Wird 3sat zum Opfer einer Rundfunkreform?


Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben am 26. September 2024 einen Staatsvertragsentwurf zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks veröffentlicht. Bis zum 11. Oktober 2024  können Anregungen und Anmerkungen zu den Vorschlägen eingereicht werden. Wesentliche Inhalte der Reformvorschläge sind in einer Präsentation zusammengefasst.

Viel Aufmerksamkeit und erste Stimmen des Protests findet eine Empfehlung zur „Stärkung der Zusammenarbeit der öffentlich-rechtlichen Sender“: die mögliche Überführung des Kultursenders 3sat in das Programm von ARTE.

Hierzu die Wortmeldung von Klaus Staeck, der sich als Präsident der Akademie der Künste mehrfach für die Stärkung des Kulturauftrags des öffentlichen Rundfunks öffentlich eingesetzt hat:

Eine Wortmeldung zur Rundfunkreform

Zunächst ist zu begrüßen, dass die Regierungen der Bundesländer endlich einen Staatsvertragsentwurf zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgelegt haben. Dessen Auftrag soll „qualitativ gestärkt und quantitativ gesenkt“ werden.

In der Tat ist es sinnvoll zu prüfen, ob 70 Rundfunksender dem tatsächlichen Bedarf der Hörerinnen und Hörer entsprechen. Aber es sollte vor allem den Programmverantwortlichen in den Sendern ein entscheidendes Mitspracherecht gewährt werden, wo eingespart wird, wo Doppelangebote vermieden werden könnten.

Angesichts einer bereits vollzogenen Reduzierung von Literatur- und Kultursendungen bei einigen Anstalten warne ich davor, mit der Ausdünnung gerade auf dem Feld von Kultur, Bildung und Wissenschaft Brachland zu schaffen.

Mein scharfer Protest – und damit bin ich zum Glück nicht allein – gilt der erklärten Absicht, den Programminhalt von 3sat „teilweise oder vollständig“ in das Programm von ARTE zu „überführen“. Oder klar ausgedrückt: den auf deutsch-österreichisch-schweizer Basis existierenden Kultursender 3sat letztlich zu liquidieren.

Beide Sender haben seit ihrer Einführung vor 40 und 32 Jahren auf beeindruckende Weise ihre Existenzberechtigung bewiesen. So wie der auf einem deutsch-französischen Staatsvertrag mit zahlreichen europäischen Anstalten verbundene Sender ARTE mit einer Vielzahl von Themenabenden, Dokumentationen und Reportagen nicht nur kulturpolitische Aufklärungsarbeit leistet, sondern auch wachsenden antidemokratischen Tendenzen entgegenwirkt, kommt 3sat nicht weniger Bedeutung zu. Allein dessen tägliches Magazin „Kulturzeit“ ist nicht nur für mich sondern für eine Vielzahl von Kollegen aus allen Bereichen der Künste unverzichtbares Informationsprogramm.

Es kann nicht die Absicht der Regierungschefs und -chefinnen der Bundesländer sein, ausgerechnet den Kulturauftrag des ÖRR durch die Streichung eines Kultursenders (getarnt als „Überführung“) in Frage zu stellen.

Es kommt jetzt darauf an, die Rundfunkkommission der Länder aufzufordern, die Vielfalt anspruchsvoller Programmangebote nicht mit leichfertigen Empfehlungen und Beschlüssen einzuschränken! Die Frist für Stellungnahmen zu den Reformvorschlägen ist bis zum 11. Oktober beschränkt. Eine ernsthafte Diskussion und die sich mehrenden Stimmen des Protests gegen eine Schließung von 3sat werden sich nicht mit diesem Datum erledigt haben.

Prof. Klaus Staeck

Heidelberg, den 3. Oktober 2024

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Widerstand gegen eine „Überführung“. Kolumne in der Frankfurter Rundschau vom 17.10.2024

Akademie der Künste spricht sich gegen die Abschaffung von 3sat unter dem Deckmantel der „Überführung von Inhalten“ aus. Für die Stärkung des Kultur- und Bildungsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Beitrag von Radio 3 des RBB am 9.Oktober zu den Protesten gegen das mögliche Aus von 3sat: Link zur Sendung

Hier können Sie die Petition der Journalistin Katja Riha, gerichtet an die Rundfunkkommission, die Ministerpräsidentenkonferenz und an Kultur-Staatsministerin Claudia Roth, unterzeichnen:

Rettet 3sat – unser Kultursender darf nicht verschwinden!

Bereits mehr als 163.000 Unterzeichner!

Die Liste der Erstunterzeichner:

Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen (Kunst- und Kulturwissenschaftler)

Rosa Barba (Künstlerin und Filmemacherin) 

Gerhart Baum (Politiker)

Renate Liesmann-Baum (Musikwissenschaftlerin) 

Sibylle Berg (Schriftstellerin und Politikerin) 

Candice Breitz (Künstlerin) 

Klaus vom Bruch (Medienkünstler)

Thomas Brussig (Schriftsteller und Drehbuchautor) 

Prof. Michael Brynntrup (Filmemacher und Videokünstler)

Prof. Dr. Michael Buback (Wissenschaftler und Buchautor) 

Elisabeth Buback (Lehrerin und Buchautorin) 

Jan Delay (Musiker) 

Alfred Dorfer (Autor, Satiriker / Österreich) 

Dr. Julia Draganović (Kuratorin und Kulturmanagerin) 

Ute Eskildsen (Fotografin und Kuratorin) 

Ines Geipel (Schriftstellerin und Publizistin)

Dr. Rolf Gössner (Jurist und Publizist)

Thomas Florschuetz (Künstler)

Prof. Dr. Hajo Funke (Politikwissenschaftler) 

Hubert von Goisern (Musiker, Salzburg / Österreich) 

Elke Heidenreich (Autorin) 

Renate Herre (Verlegerin) 

Kathleen Hildebrand (Journalistin) 

Charly Hübner (Schauspieler und Regisseur)

Andreas Isenschmid (Literaturkritiker)

Daniel Kothenschulte (Filmkritiker) 

Peter Kraus vom Cleff (Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels)

Prof. Dr. Robert Kudielka (Kunstwissenschaftler) 

Jo Lendle (Schriftsteller und Verleger) 

Prof. Andreas Magdanz (Fotograf) 

Kristof Magnusson (Schriftsteller) 

Ulrich Matthes (Schauspieler) 

Prof. Bjørn Melhus (Künstler) 

Helke Misselwitz (Regisseurin)

Prof. Dr. Rainer Moritz (Literaturkritiker, Literaturhaus HH)

Ersan Mondtag (Künstler und Theaterregisseur)

Wolfgang Niedecken (Musiker)

Prof. Marcel Odenbach (Künstler) 

Falk Richter (Theaterautor und Regisseur)

Clemens Riha (Journalist) 

Prof.Ulrike Rosenbach (Künstlerin)

Julian Rosefeldt (Filmkünstler und Regisseur)

Karin Sander (Künstlerin) 

Rocko Schamoni (Künstler) 

Denis Scheck (Literaturkritiker und Journalist)

Karin Schmidt-Friderichs (Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels) 

Heide Schneider-Sonnemann (Rechtsanwältin) 

Martin Sonneborn (Satriker, Journalist, Politiker) 

Klaus Staeck (Grafikdesigner und Karikaturist)

Prof. Jan Standke (Vorsitzender AKJ e.V.) 

Prof.Dr. Bernd Stegemann (Dramaturg und Autor) 

Berit Stumpf (Performance – Künstlerin und Schauspielerin)

Bastian Trost (Performer, Schauspieler) 

Prof. Manos Tsangaris (Präsident der Akademie der Künste, Berlin)

Oliver Vogel (verlegerischer Geschäftsführer) 

Insa Wilke (Literaturkritikerin und Moderatorin)

Hubert Winkels (Literaturkritiker) 

Prof. Dr. Siegfried Zielinski (Medientheoretiker) 

Slavoj Žižek (Philosoph)

MEMORIAL – Das andere Russland

Wie Putin Kafka in den Schatten stellt und warum wir uns mit den Menschen, die nicht wegschauen, solidarisch zeigen sollten. Kolumne vom 18.09.2024

Als vor zwei Jahren am 7. Oktober der neue Träger des Friedensnobelpreises bekanntgegeben wurde, dauerte es nur wenige Stunden, bis die Eingangstüren des Moskauer Büros von MEMORIAL bildmächtig für das russische Propagandafernsehen mit Handschellen verschlossen wurden. Der Staat beschlagnahmte per Gerichtsverfügung das Gebäude. Die 1989 gegründete wichtigste Menschenrechtsorganisation Russlands sollte endgültig liquidiert werden. Denn die Hilfe für die Opfer von Repressionen, der Kampf gegen staatliche Gewalt und die Enthüllung der Verbrechen der Stalinzeit gefährdeten zunehmend das Putinregime und seine neostalinistische Orientierung.

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Die Kunst findet nicht im Saale statt!

Der politische Plakatkünstler Klaus Staeck

Die Premiere fand am 5.12.2019 zur Filmschau Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Jetzt ist der Film von Andreas Ammer, mit freundlicher Genehmigung des SWR, wieder online über Vimeo abrufbar.

Videostill: SWR Mediathek

Aus dem Pressetext: „Staeck wurde 1938 geboren. Das heißt, er gehört zu jener Generation von deutschen Intellektuellen, deren bewusstes Leben mit der Geschichte der Bundesrepublik in Eins fällt. Er hat diese Geschichte nicht nur künstlerisch begleitet und politisch kommentiert, sondern ist gestaltend ihr Teil geworden. Klaus Staeck gilt als bedeutendster politischer Grafiker und Plakatkünstler der Bundesrepublik, der mit seiner Kunst seit Ende der sechziger Jahre immer wieder pointiert und provokant die Missstände in Politik und Gesellschaft anprangert.

Andreas Ammer zeigt in seinem Dokumentarfilm ein eindrucksvolles, inspirierendes Bild des Künstlers, Aktivisten und Menschen Klaus Staeck. Er begibt sich mit ihm auf die Spuren seiner Kindheit in Bitterfeld, begleitet ihn zu wichtigen Stationen seines künstlerischen Schaffens in Heidelberg und Berlin und lässt Weggefährten aus Kunst und Politik zu Wort kommen – darunter der weltweit gefragte Verleger Gerhard Steidl sowie Martin Schulz und Monika Grütters. Dabei springt Ammer immer wieder zwischen den Zeiten – dem jungen und dem nun über 80-jährigen Klaus Staeck. Private Filmaufnahmen Staecks geben Einblicke in die frühe Zeit seiner Aktionskunst. Der Film erzählt spannend, informativ und einfühlsam – mit schönen Ruhepunkten, die Andreas Ammer gefühlvoll musikalisch untermalt.“

Stuttgarter Zeitung, 9.12.2019: „Manche Dinge darf man wirklich nicht sagen“