Ein ukrainisches Amt darf keine schwarze Liste veröffentlichen, auf der Demokraten und Demokratinnen stehen. Die Kolumnevom 25.08.2022
Das war ein unerhörter Vorgang: Am 14. Juli veröffentlichte eine ukrainische Regierungsbehörde, die sich dem Kampf gegen Desinformation widmet, auf ihren Internetseiten eine schwarze Liste von 75 „Informationsterroristen“, auf der Rolf Mützenich mit Name und Passbild erschien.
Screenshot der Internetseite des „Zentrums gegen Desinformation“ vom 14.07. bis etwa 15.08.2022
Außer dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion fanden sich auch die Autorin Alice Schwarzer sowie die namhaften deutschen Politikwissenschaftler Christian Hacke und Johannes Varwick auf diesem digitalen Fahndungsplakat. Sie alle, so behauptet das Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine, betrieben das Geschäft der russischen Propaganda und würden deren Lügen verbreiten.
am 13. September 2017 in der „Ständigen Vertretung“ am Berliner Schiffbauerdamm
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Die Ibbenbürener Volkszeitung (IVZ) berichtet in ihrer Ausgabe vom 12. Oktober, dass die 2009 auf Initiative der Unternehmerfamilie Brenninkmeijer gegründete Draiflessen Collection eine bedeutende Sammlung von Buchkunstwerken erhalten hat. Sie stammt aus den Beständen der Kunstsammler Ingrid und Manfred Rotert, die zuvor bereits dem LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster einen umfangreichen Bestand ihrer Beuys-Multiples übergeben hatten. „Mit dem Kontakt unter anderem zu Klaus Staeck, Walther König und einem wachsenden Netzwerk aus der Kunstszene fanden nach und nach, die meisten nach 2000, auch Künstlerbücher Eingang in die Sammlung – ein Genre, das beide bis heute fasziniert, besonders Ingrid Rotert, die sich stets für Grafik, Design und Typografie begeistert hat“, teilt das Museum in Mettingen/Westfalen mit.
Mit dem Konvolut werde die Sammlung der Draiflessen Collection um einen eigenständigen, künstlerisch wie bibliophil bedeutenden Bereich der Gegenwartskunst bereichert. „Das Sammlerehepaar Ingrid und Manfred Rotert aus Osnabrück hat der Institution 60 hochkarätige Künstlerbücher, Vorzugsausgaben und Mappenwerke der klassischen Gegenwartskunst als Schenkung übergeben. Die Sammlung umfasst herausragende Werke von Künstlern wie Silvia Bächli, Georg Baselitz, Joseph Beuys, Eduardo Chillida, Hanne Darboven, Markus Lüpertz, Gerhard Richter, Thomas Schütte oder Günther Uecker. „
Installation mit Archivkisten aus dem Vorlass von Klaus Staeck für das Archiv. Foto: Manfred Mayer
Für Künstler wie für Sammler von Kunst und Zeitzeugnissen ist es ein großes Glück, dass es solche Archive wie das der Akademie der Künste gibt, und eine Sozietät von 400 Kunstschaffenden, die sich ein Archiv leistet, in Zeiten, da das Geld auch für Kulturausgaben immer knapper wird, verdient allen Respekt.
Und, um von meinem Beitrag für das Archiv zu sprechen, ist es eine gutes Gefühl, meinen Vorlass jetzt in der Nachbarschaft von George Grosz und Heartfield zu wissen – um nur zwei Namen aus der Vielzahl der Künstler zu nennen, die hier versammelt sind.
Fast ein Jahrzehnt durfte ich als gewählter Präsident in dieser Akademie dazu beitragen, dass die von Walter Jens und Heiner Müller gewagte Vereinigung der Ost- und West- Akademie mit einigem Erfolg weitergeführt werden konnte.
Ich erinnere an die große Leistung von György Konrád, als Präsident einer meiner Vorgänger, der dieser Akademie auch internationale Anerkennung gebracht hat. Konráds Nachlass wird ebenfalls hier in Berlin aufbewahrt und allen Interessenten zugänglich gemacht.
Und ich hoffe, dass auch alle nachfolgenden Präsidenten diesen großen Schatz künstlerischer Hinterlassenschaften würdigen, das Archiv der Akademie fördern und seine Bestände mehren helfen.
(07. Oktober 2025, zur Ausstellung „75 Jahre Archiv der Akademie der Künste“)
Ausstellung in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
8. Oktober 2025 bis 18. Januar 2026, Di-Fr 14-19 Uhr, Sa So 11-19 Uhr
(…) Die Schau eröffnet mit einem kugelförmig angeordneten „Staeck-System“. Kleine rote Werkzeugkisten aus dem Baumarkt, in denen der legendäre Ex-Präsident der Akademie der Künste Klaus Staeck (87) viele Erinnerungen, Zettel und Fotos verwahrte. Er reiste zur Ausstellungseröffnung aus Heidelberg nach Berlin an, gab zu: „Das Sammeln ist etwas Pathologisches.“
Klaus Staeck in der Ausstellung, fotografiert von Charles Yunck für die BZ. Foto Manfred Mayer
Litfaß-Säule am Berliner Kollwitzplatz. Fotos: Michael Wismar
Zum Tag des Offenen Denkmals am 14. September 2025 wurde von Michael Wismar, Initiator des Projektes LITFASS GOES URBAN ART, eine historische Litfaßsäule am Berliner Kollwitzplatz mit Staeck-Plakaten beklebt. Zufallsgast war Wolfgang Thierse. In Berlin gibt es ca. 2500 Litfaßsäulen, die für kommerzielle Plakatwerbung genutzt werden. Davon stehen 24 Litfaßsäulen unter Denkmalschutz.
Seit April 2019 setzt sich das Projekt Litfass Goes Urban Art dafür ein, dass alle 24 denkmalgeschützten Litfaßsäulen nicht mehr für kommerzielle Werbung verpachtet, sondern an ein Bündnis aus Berliner Kulturschaffenden und lokalen Kulturinstitutionen übergeben werden. Der in Berlin lebende Künstler und Initiator des Projektes, Michael Wismar, kuratiert seit 2019 auf denkmalgeschützten Litfaßsäulen mit unterschiedlichen Künstlern und Künstlerinnen. Seit 2022 nimmt er jährlich an der Veranstaltung Tag des Offenen Denkmals teil und versucht so auf eine alternative Nutzung der Säulendenkmäler durch eine künstlerische Intervention aufmerksam zu machen. 2021 bekam er vom Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg eine Litfaßsäule geschenkt, welche er 2022 mit der Unterstützung von der Künstlerin Marina Naprushkina auf dem Bahnhofsvorplatz Gesundbrunnen aufstellte. Seitdem wird die Säule jeden Monat künstlerisch bespielt. (Textquelle: Wikipedia)
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„Wir müssen lauter werden im Kampf für unsere Demokratie, aufstehen gegen die AfD, gegen Rassenhass, für mehr Gerechtigkeit, die Würde des Menschen gilt auch für Geflüchtete.“ So zitiert Alfons Pieper Klaus Staeck für einen aktuellen Beitrag im „Blog der Republik – Stimmen für Demokratie“ vom 5. September 2025. Hier der Link zum Beitrag.
Radierungen, Bilder mit Ritztechniken und Ölgemälde. Im Theologischen Zentrum Braunschweig können Interessierte Kunstwerke mit christlichen Motiven oder Bedeutungen ausleihen. Nach Angaben des gleichnamigen Verbandes ist es die erste christliche Artothek Deutschlands. Die Bilder unterscheiden sich von der Kunst in klassischen Artotheken, da sie zum einen Bilder aus der Geschichte des Christentums darstellen. Zum anderen greifen sie auf abstrakte Weise Fragestellungen politischer oder gesellschaftlicher Debatten auf.
mit Präsentation aus dem Vorlass des Klaus-Staeck-Archivs – Eröffnung am 7. Oktober in Berlin
Bestandteile des Vorlasses „Klaus-Staeck-Archiv“ Foto AdK
»Nichts ist erledigt.« Das Credo des Plakatkünstlers Klaus Staeck prangt auf einer roten Box, die zu den jüngsten Neuzugängen des Archivs der Akademie der Künste gehört. Ihr Inhalt dokumentiert eine Plakat-Ausstellung, in der sich Staeck mit Fragen der Ökologie wie der Klimaerwärmung, Luftverschmutzung oder des Atommülls beschäftigt und die in den 2000er Jahren weltweit durch die Goethe-Institute tourte. Nicht nur dadurch wurde das »Staeck-Plakat« zu einem Markenzeichen für politische Kunst, die sich an ein breites Publikum richtet, gesellschaftliche Missstände satirisch entlarvt und so das Nachdenken über Kunst, Politik und Gesellschaft anregt. Der Neuzugang steht beispielhaft für das Profil des Akademie-Archivs, das heute als bedeutendste interdisziplinäre Sammlung zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum gilt und über 1.300 Archive von Persönlichkeiten aus allen Kunstsparten sowie zahlreiche Bestände von Kunstinstitutionen und -verbänden verwahrt. (…)
AusstellungOut of the Box – 75 Jahre Archiv der Akademie der Künste, vom 8. Oktober 2025 bis 18. Januar 2026, Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Berlin. Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19 Uhr, Sa/So/feiertags 11-19 Uhr
2025 feiert das Archiv seinen 75. Geburtstag. Die Ausstellung wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, welche Aufgaben, Herausforderungen und Erträge sich mit der Arbeit am Gedächtnis verbinden. 75 Geschichten über ikonische Werke, wie Walter Benjamins Aufsatz »Was ist Aura?«, Bertolt Brechts »Dreigroschenoper«, die Nationalhymne der DDR, Anna Seghers Roman »Das siebte Kreuz«, John Heartfields Collagen oder Käthe Kollwitz’ Mahnmal für den Frieden erzählen von der Aura der Objekte, der Ordnung der Dinge und von der Macht der Archive, den Kanon für die Erinnerungsarbeit künftiger Generationen zu bestimmen. Zugleich zeigen sie, dass es im Zeitalter »alternativer Fakten« immer wichtiger wird, dass ein Archiv die Gewähr für authentische und verlässliche Informationen bietet.
Plakate und Postkarten von Klaus und Rolf Staeck neben Arbeiten zahlreicher anderer Künstler im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst
Gezeigt werden Mail Art, Plakate und Faltrollos alternativer DDR-Kunstszenen bis zum 24. August 2025 im Dieselkraftwerk Cottbus. Darunter auch Arbeiten von Rolf Staeck und zwei Plakate zu Ausstellungen von Klaus Staeck. Mehr zur Ausstellung über diesen Link.
Rolf Staeck: Bitte freilassen, 1981; Losung 83: Vorwärts, 1982; Losung 78: Die Sorge um den Menschen, 1977; Losung 84: Alles im Griff, 1983; Offsetdruck, Leihgabe Lutz Wohlrab Plakat von Manfred Butzmann: „Die Gedanken sind frei – Klaus Staeck Plakate aus der BRD“; Kulturbund der DDR, Galerie Comenius, Dresden 1981. Offsetdruck: Druckerei Graetz, VG Bild-Kunst 2025, Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst. Schenkung Armin Müller Plakat von Joachim Jansong und Klaus Staeck zur Ausstellung im Cotta-Club Freiberg (1990/1991), Siebdruck, Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst. Schenkung Joachim Jansong
Der Sozialwissenschaftler und Philosoph Oskar Negt (1934-2024) schrieb 2015 diesen Text für den Ausstellungskatalog der Akademie der Künste „KUNST FÜR ALLE. Multiples, Grafiken, Aktionen aus der Sammlung Staeck“.
(…) Es gibt nicht sehr viele Intellektuelle in Deutschland, die mit einer der Haltung Klaus Staecks vergleichbaren Dauerhaftigkeit den öffentlichen Raum mit Denkanstößen versorgen. Es ist eben nicht das Großformatige des Künstlerdaseins, das ihn auszeichnet; häufig reicht eine Postkarte aus, die Menschen nachdenklich zu machen. Es ist eben die kleine Form, die er bevorzugt.
Mit Klaus Staeck verbindet mich mehr als das, was er an öffentlicher Wirksamkeit entfaltete, die auch für meine politische Orientierung viel bedeutet hat. Als ich ihn 1962, gerade Assistent des Philosophischen Seminars der Universität Heidelberg geworden, damals in dem kleinen Kreis des Heidelberger SDS kennenlernte, deutete absolut nichts darauf hin, dass er seinen 50. Geburtstag im Heidelberger Schloss feiern würde. Eigentlich erschien er mir eher als etwas zurückhaltend im politischen Engagement, kritisch und aufgeschlossen zwar, aber keineswegs auf irgendeine Position festgelegt. Dass Klaus Staeck sich zu einem Menschen entwickeln könnte, der dem Begriff der Orthodoxie eine unerwartete Wendung gibt, verblüfft mich heute noch. Er ist, glaube ich, so etwas, wie ein orthodoxerSozialdemokrat. Er drückt in seiner Person aus, was in dieser Partei heute unzeitgemäß ist, er kämpft für die Erweiterung des kulturellen Mandats einer Partei, die sich gerade in diesem Bereich äußerst schwertut. Er betätigt sich als Organisator, stellt Verbindungen her, zweifellos übt er Einfluss auf einzelne Personen innerhalb der Linken aus, auch von seiner künstlerischen Tätigkeit, von den EingrifFen und Provokationen, die versteinerten Verhältnisse aufzubrechen und zu verwirren, gehen kreative Impulse aus.
Wie kein anderer hatte er erkannt, dass das kulturelle Selbstverständnis kein luxurierender Zusatz einer Emanzipationsbewegung ist, sondern ihr Bewegungszentrum. Kultur hat dabei immer etwas mit den Sinnen zu tun, ja der erweiterten Urteilsfähigkeit der Sinne. Wenn sie den menschlichen Freiraum erweitern sollen, müssen kulturelle Tätigkeiten den spezifischen Arbeitsprozess der Sinne zum Gegenstand haben. (…)
Das Einsickern faschistischer Slogans und Ideen in die Gesellschaft muss gestoppt werden. Sonst übernehmen jene die Macht, die ein anderes Land wollen. Kolumne vom 27. 06. 2024
Gegen die Wissenschaft: „Trump sieht die Universitäten als Feind“
Trump gehe es bei seinem Feldzug gegen die US-Universitäten nicht um Ideologie, sondern um Macht, sagt der US-Philosoph Jason Stanley von der Yale-Universität. Trumps Ziel sei es, das Universitätssystem zu zerstören, so wie es alle Autokraten tun. Stefan Heinlein im Gespräch mit Jason Stanley.
Ergänzung vom 30.03.2025: Jason Stanley verläßt aus Protest gegen die Hochschulpolitik der Trump-Regierung und gegen das Schweigen der Universitäten die USA. Er gibt seinen Lehrstuhl an der renommierten Yale-Universität auf und geht an die Munk School of Global Affairs and Public Policy in Toronto/Kanada.*
Kolumne vom 27.06.2024: Es gibt schleichende Entwicklungen, die man wahrnimmt und zugleich den Impuls verspürt, sich bloß nicht zu sehr davon beeindrucken zu lassen. Es wird schon nicht so schlimm kommen.