Aktuelles

Ende Ihrer Zeitreise!

Kolumne 25. September 2014

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten von der Klimafront. Wer hätte vor 30 Jahren daran gedacht, dass einmal das sich bedrohlich öffnende Ozonloch verschwinden würde. Nun haben wir es von Wissenschaftlern schwarz auf weiß: die Ozonschicht wird sich über weiten Teilen der Erde regenerieren und in rund 35 Jahren sollte es  kaum noch eine Gefahr für dieGesundheit durch übermäßig eindringende UV-Strahlung geben.

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Demokratieverächter

Kolumne 11. September 2014

Wie oft habe ich in letzter Zeit gehört: „Die ganze Welt scheint aus den Fugen“. Zu viele Brandherde führen zu Rat- und Hilflosigkeit. Vor allem auch deshalb, weil wir uns nicht mehr mit Goethes Faust I trösten können, wonach nur „hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen“.

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Der Spiegel für Amazon

Kolumne August 2014

Wenn von Online-Riesen gesprochen wird, ist meistens Amazon gemeint. Er sei der größte, der mit den miesesten Arbeitsbedingungen, der rigoroseste im Umgang mit den Zulieferern, auch als Steuerverweigerer einer der skrupellosesten. Vor kurzem sei er auch unter die Erpresser gegangen, der seine Marktmacht gegenüber Hachette und Bonnier ausspielt, um den Verlagsketten schmerzhafte Händlerrabatte abzutrotzen, als abschreckendes Beispiel für die gesamte Buch- und Verlagsbranche, für alle, die Amazons Zumutungen noch widerstehen wollen.

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Bargeld lacht

Kolumne August 2014

Zusammen mit meinem Freund und Verleger Gerhard Steidl besuchte ich 1988 den isländischen Nobelpreisträger Haldor Laxness in der Nähe von Reykjavik. Neben den vielen Naturerlebnissen und den Papageientauchern mit ihren beeindruckenden Schnäbeln ist mir eine ganz profane Beobachtung in Erinnerung geblieben. Nicht nur Jugendliche zahlten selbst Kleinstbeträge wie beim Hamburger-Kauf fast ausschließlich mit Kreditkarten aus ihrem reichhaltigen Bestand. Später erfuhr ich, dass die Nordländer bei der Abschaffung des  Bargeldes schon immer weiter waren als wir, es dort inzwischen zum Auslaufmodell mutiert ist.

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Abrechnung auf Russisch

Kolumne 31. Juli 2014

Das schlimmste was einem politischen Gefangenen widerfahren kann, ist vergessen zu werden. Dies droht gerade Oleg Senzow im Moskauer Lefortowo-Gefängnis, weil der Flugzeugabschuss und die fortwährenden militärischen Auseinandersetzungen mit den Separatisten die Medien beherrschen. Der bereits international bekannte junge ukrainische Filmregisseur und Autor war nach der Annexion der Krim nicht aus seiner Heimatstadt Simferopol geflohen. Als Maidan-Aktivist geriet er deshalb sehr schnell ins Fadenkreuz des nun auch auf der Halbinsel aktiven russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.

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Rechtsrock und Richterroben

Kolumne 3. Juli 2014

Der Rechtsradikale Oliver Malina gehört zu den Gewinnern des letzten Wochenendes (siehe Kolumne vom 5. Juni). Wieder einmal ist es ihm gelungen, für rund 1200 martialisch aufgeputzte Skinheads, das beschauliche Nordharzer Dorf Nienhagen in eine braune Konzerthochburg zu verwandeln. Und dies mit ausdrücklicher Genehmigung des Magdeburger Oberverwaltungsgerichts (OVG), das in zweiter Instanz den Verbotsantrag der Verbandsgemeinde und die Beschwerde des Landkreises noch wenige Stunden vor Beginn des Spektakels zurückgewiesen hatte.

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Wegbleiben als Waffe?

Kolumne 17. Juni 2014

Was würde ein Boykott bringen? Diese Frage müssen sich Künstler stellen, die in der nächsten Woche zur „Manifesta“ nach St. Petersburg eingeladen sind. Legitimieren sie mit ihrer Teilnahme die russische Kulturpolitik, weil als Partner vor Ort die staatliche Eremitage  zuständig ist?
Solch einen Konflikt hatte ich 1976 auch mit mir auszutragen, als mich der legendäre DDR-Kunsthistoriker und Galerieleiter Klaus Werner in die Ostberliner „Arkade“  einlud.  Das hat mir im Westen bei einigen Leuten den Vorwurf der Kungelei  mit dem Honeckerstaat eingebracht.

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Nienhagen – Rechtsrockfrei!

Kolumne 5. Juni 2014

Gudrun Schuster und Ute Röhrdanz sind zwei mutige Frauen. Sie kommen aus Nienhagen im Nordharz und standen kürzlich am Tag des Grundgesetzes auf einer Bühne in Berlin, weil sie als Botschafterinnen für Demokratie und Toleranz geehrt wurden.  Die Auszeichnung nahmen sie stellvertretend für ihr Bürgerbündnis „“Nienhagen-Rechtsrockfrei““ mit nach hause. Dort erwartet sie am 28. Juni das nächste Konzert in Form einer europaweit beworbenen Skinhead Party.
Die 380 Einwohner, geschützt durch mindestens die gleiche Anzahl von Polizeibeamten, stehen dann, wie schon in den letzten Jahren, mindestens 1200 Neonazis gegenüber.

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