Letzte Ausfahrt

  Kolumne  Dezember 2009

Ausgehend von einer alarmierenden Nachricht im SPIEGEL entstand vor 38 Jahren mein erstes Umweltplakat. Damals hielten die meisten dieses Thema für exotisch und mich für einen notorischen Schwarzmaler. Nur wenige haben in den 70er Jahren den Ernst der Lage begriffen. Heute wissen wir fast alles über den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen. Der Klimagipfel in Kopenhagen hat geradezu einen Informationsrausch ausgelöst. So viel Gletscherschmelzen, Wüstenstürme und Eisbärenliebe war noch nie. Doch wie ernst zu nehmen ist diese Umweltlawine eigentlich, die uns da täglich überrollt?

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Weihnachtsangebot

Kolumne Dezember 2009

Um das Klima auf dieser Welt zu retten, wird es erst einmal wieder verpestet. Über hundert Staats- und Regierungschefs samt Beratern und Journalistentross jetten übernächste Woche in Hunderten von Fliegern nach Kopenhagen und blasen dabei wieder Tausende Tonnen von Kohlendioxid und andere Schadstoffe in die Atmosphäre.

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Die Betreuungsfalle

Kolumne 11. November 2009

Im Jahr 2050 soll es in Deutschland doppelt so viele ältere wie jüngere Menschen geben. Und von den jüngeren werden noch mehr einen Migrationshintergrund haben als heute. Allein im Berliner Problemkiez Neukölln rechnet man in zehn Jahren mit einer Mehrheit von Menschen nichtdeutscher Herkunft, nicht zuletzt aufgrund der höheren Geburtenraten bei den Migranten. Vom bunten und lebendigen Multikulti, also gelungener und gegenseitiger Anpassung ist man dort und andernorts in Deutschland aber immer noch weit entfernt.

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Versprochene Versprechen

Kolumne Oktober 2009

Mit der Wahrheit lockt man keine Wähler an. Mit verlockenden Versprechungen umso mehr. Wenn sie nach dem Wahlabend nicht eingelöst werden können, dann sind nicht Parteien, Politiker und Parolen schuld, sondern eben die leeren Kassen. Von deren Existenz wollen weder Wähler noch Gewählte gewusst haben.

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Klare Verhältnisse?

Kolumne Oktober 2009

Nun haben wir den schwarz-gelben Salat. Eine Mehrheit wollte es so. Nun muss sie auch mit den selbst gewählten Folgen leben. Das Wunschpaar von Börse, Banken und der Unternehmerverbände hat diese Wahl klar gewonnen. Ausgerechnet die Mitverursacher der gefährlichsten Krise wurden durch die Wähler mit Wahlboni überreich beschenkt. Das mag den einen oder anderen wackeren Demokraten zwar schier zur Verzweiflung bringen. Aber  jede Krise produziert nun einmal auch ihre Profiteure.

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Geisterfahrer

Kolumne Oktober 2009

Sie haben auf jede Krise eine Antwort. Selbst auf jene, die sie mit ihren marktradikalen Theorien selbst herbeigeschrieben oder durch ihre Maßlosigkeit beschleunigt, zumindest aber begünstigt haben. Sich allwissend gebende und von den Medien hofierte Wirtschaftsexperten, die gestern noch den Neoliberalismus predigten, geißeln heute den „Kasino-Kapitalismus“ und klagen die Abzockermentalität raffsüchtiger Manager an. Jede Krise bietet eine neue Chance. Und zwar die, seine wirtschaftliche Weste reinzuwaschen und sich immer wieder zum ökonomischen Heilsbringer aufzuschwingen. Man glaubt es kaum, aber die Böcke machen sich mittlerweile selbst zu den Gärtnern. 

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Träumen von Schwarz-Gelb

Kolumne September 2009

Was macht deutsche Banker und Börsianer glücklicher als eine Milliarde Euro Gewinn? Natürlich die nächste. Und wann ließe die sich am leichtesten verdienen? Wenn in knapp zwei Monaten Union und FDP wieder das Ruder übernehmen sollten. Laut „Welt am Sonntag“ wünscht sich die Börse nämlich nichts sehnlicher als eine Neuauflage der christliberalen Koalition, die sie im Geiste der „Neuen Sozialen Marktwirtschaft“ gewähren ließe wie bisher.

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Skrupellos

Kolumne September 2009

So stellt man sich den typischen Banker vor. Nach hinten gegeltes Haar, perfekt sitzender Anzug und den Blick immer auf Rendite seines Finanzinstituts gerichtet. Gewinn erhofften sich auch die Regierungschefs der Union in Hamburg und Schleswig-Holstein von dem Überflieger Dirk Jens Nonnenmacher, dem Vorstandschef der maroden HSH Nordbank. Dafür sind sie bereit, auf die drei Milliarden Euro Staatshilfe und die bis zu dreißig Milliarden Euro hohe Liquiditätsgarantie für ihn noch knapp drei Millionen Euro draufzusatteln. Zum Wohle des Landes, wie es aus Unionskreisen heißt.

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Mit Hämegarantie

Kolumne 19. August 2009

Seit Monaten das gleiche Spiel, nur wahlkampfbedingt verschärft – die anschwellende mediale Kampagne gegen die ewigen Vaterlandsverräter, diese übrig gebliebenen Sozialdemokraten als die geborenen Verlierer. Als müssten sie mit allen Mitteln daran gehindert werden, bei den anstehenden Wahlen eine Zweidrittelmehrheit zu erringen. Damit sie dann widerspruchslos den ewigen Sozialismus einführen und allen deutschen Arbeitern endlich ihre Villen im Tessin wegnehmen können. Es gab also genug Zeit für die Betroffenen, sich an die üblichen Attacken zu gewöhnen, statt zu wehklagen und über ungerechte Behandlung zu jammern. Die SPD sollte begriffen haben, dass alle ihre Aktivitäten sich nun einmal einer medialen Hämegarantie erfreuen.

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