Aktuelles

Was mich stört

Kolumne Juni 2016

Wer für die Beschäftigung mit Politik oder gar für Respekt gegenüber Politikern wirbt, hat meist schlechte Karten. Diese Erfahrung kann jeder machen, der sich von den Zuschauerrängen in die Arena wagt. Seit meiner Omas Zeiten hat sich an diesem Zustand wenig geändert, für viele bleibt die Politik ein „schmutziges Geschäft“ aus dem man sich besser heraushält.

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Insel-Ideen

Kolumne Juni 2016

Mit seinen dreißig Jahren gilt der österreichische Außenminister Sebastian Kurz als ein Paradebeispiel der ständigen Forderung: Jugend in die Politik. Vor allem durch die europäische Flüchtlingspolitik ist er zu einer Schlüsselfigur im Abwehrkampf gegen Eindringlinge aus fernen Ländern geworden. Stets gibt es etwas zu verkünden, das es bis in die TV-Nachrichtensendungen schafft. Als ÖVP Mitglied selbst Repräsentant einer von den Medien als Altpartei verspotteten politischen Gruppierung, lässt er alle älteren Politiker regelmäßig noch älter erscheinen.

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Konzerne entlasten?

Kolumne Juni 2016

Es gibt Botschaften, die man oft mehrmals liest, weil man glaubt, man hätte etwas überlesen oder missverstanden. So ging es mir vor wenigen Tagen mit einer Meldung in dieser Zeitung. Überschrieben war sie mit „Schäuble schützt die Unternehmen“ und „Steuergeheimnis bewahren“.

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Alle reden von Steuern

Kolumne Mai 2016

Zu meinen Plakatmotiven, die partout nicht altern wollen, gehört:  „Alle reden von Steuern. Wir zahlen keine. Bund der Steuerhinterzieher und Steuerflüchtlinge e.V.“ aus dem Jahr 2003. Abgebildet ist die Kehrseite eines Anonymus mit einem Rollkoffer, beklebt mit den Autokennzeichen CH, FL, GB, B und L. 

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Auf der Flucht

Kolumne 14. April 2016

Seit Bekanntwerden der Panama-Papers wurden auf der nach oben offenen Empörungsskala bisher nicht beobachtete Werte gemessen. Nachdem nun die mediale Erregung wieder etwas abebbt, ist es Zeit für eine nüchterne Zwischenbilanz über die Folgen des Skandals für unmittelbar Beteiligte und Allgemeinheit. Der isländische Regierungschef musste dem Volkszorn weichen, der britische Premierminister ist ebenso angezählt wie der argentinische Präsident, Putin im Zwielicht. Auch einige Banker stehen unter Generalverdacht. Fortsetzung folgt.

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Wer zu spät kommt

Kolumne April 2016

Von Kurt Tucholsky stammt die Behauptung: Die Satire darf alles. Und bei jemandem wie mir, der sich seit fünf Jahrzehnten gerichtsbewährt aktiv den Möglichkeiten der Satire widmet, kommt in diesen Tagen zunächst Freude auf – wenn auch bittere. Denn diese Kunstform hat erneut nicht nur bewiesen, was sie darf, sondern vor allem, was sie kann. Nach unseren Maßstäben im Umgang mit Satire verschiedenster Spielarten war die gewaltige Aufregung um den Fernsehbeitrag über den türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdoğan und seine wütende Reaktion darauf überraschend.

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CAFÉ DEUTSCHLAND

IM GESPRÄCH MIT DER ERSTEN KUNSTSZENE DER BRD

KLAUS STAECK

BIOGRAFIE

Heidelberg, 01. April 2016

Franziska Leuthäußer: Ich habe gelesen, man wollte Sie in der DDR zu einer Maurerlehre überreden. Angeblich war das auch ein Grund, dass Sie 1956 in die Bundesrepublik übergesiedelt sind.

Klaus Staeck: Nein, ich bin bis zum Abitur in der DDR zur Schule gegangen. Mit allen Mühen, die sich ergaben, wenn man nicht stromlinienförmig mitschwimmen wollte. Ich habe früh gelernt, dass man sich entscheiden muss, ob man den opportunistischen Weg gehen möchte, den angepassten, oder doch im entscheidenden Augenblick widerspricht, wenn man mit dem, was die anderen von einem erwarten, nicht einverstanden ist.

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Was heißt hier etabliert?

Kolumne März 2016

Mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und Sorge beobachten viele Bundesbürger, wie sich in den USA der Multimilliardär Donald Trump auf dem Vorwahlen-Weg ins Weiße Haus von Sieg zu Sieg krakeelt. Einer der wichtigsten Bauklötze in seinem Feindbaukasten ist das blinde Agieren gegen „die Etablierten“, das Establishment, dessen höchst privilegierter Teil er ohne Zweifel selbst ist.

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McDonald Trump

Kolumne März 2016

Eine mir kürzlich von der Universität Landau angebotene Thomas-Nast-Gastprofessur habe ich gerne angenommen. Ich kannte die Karikaturen des berühmten Illustrators. Mit seinen zahlreichen bissigen Zeichnungen wurde er zum Chronisten der amerikanischen Gesellschaft. Um den ärmlichen Verhältnissen zu entfliehen, hatte er 1846 als 6-jähriger seine Heimatstadt Landau verlassen und war mit Mutter und Schwester nach Amerika ausgewandert.  Von ihm stammt der Elefant als Symbolfigur für die Republikanische Partei der USA. Was ich bisher nicht wusste, er hat auch das Dollar-Zeichen kreiert. 

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