Das Abendland retten?

Kolumne 17. Dezember 2014

Nein, das wird kein Text gegen Neonazis in Nadelstreifen, gegen demonstrierende Springerstiefelträger, gegen Verirrte, die sich nur noch in Schweigemärschen zu Wort melden können. Fünfzehntausend Dresdner auf den Straßen von „Elbflorenz“ muss maneinfach zur Kenntnis nehmen als ein politisches Ereignis, das Widerspruch herausfordert,will man sich nicht ignorant zurücklehnen und zu den immer politisch Korrekten zählen. 

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Steuer-Hopping

Kolumne November 2014

Als es wieder einmal um die kriminelle Energie multinationaler Konzerne bei der Steuervermeidung ging war die mediale Erregung kurz und heftig. Erregung worüber eigentlich? Höchstens die Höhe der Gaunereien bot  Überraschungen. Denn dass die Niederlande, Luxemburg, Großbritannien, Malta und Irland seit Jahrzehnten Wettbewerber im Kampf um die Armee der „legalen“ Steuerflüchtlinge sind, ist längst bekannt.

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Arme Bahn – Arme Reisende

Kolumne 6. November 2014

In der Verteidigung der Bahn als Gemeinschaftserlebnis und umweltfreundliche Beförderungsart, habe ich mich bisher von niemandem übertreffen lassen.

Doch jetzt wird sie gleich von mehreren Seiten in zerstörerischer Absicht in die Zange genommen. Die gegenwärtige Arbeitsverweigerung der Lokomotivführer samt Teilen des Zugpersonals bildet nur eine sichtbare Kampflinie, die durch das unglückliche Agieren ihres GDL-Vorsitzenden für besondere Empörungswellen sorgt.

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Neue politische Verirrungen

Kolumne 5. November 2014

HOOLIGAN: Das klingt zunächst harmlos, fast heiter, gar weltläufig. Fragt man bei Wikipedia nach der Bedeutung des Begriffs, ist schnell Schluss mit lustig. „Mit Hooligan wird im deutschen Sprachgebrauch eine Person bezeichnet, die vor allem im Rahmen bestimmter Großereignisse wie beispielsweise Fußballspielen durch aggressives Verhalten auffällt“. Zu deutsch: Hooligans sind Leute, die sich gern kloppen und sich gern mit anderen zur Klopperei verabreden. 

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Das UBER-Übel

Kolumne Oktober 2014

Wer in nächster Zeit in ein Taxi der herkömmlichen Art steigt, um sich auf möglichst direktem Weg sicher von A nach B bringen zu lassen, dem empfehle ich ein Gespräch mit dem Mann oder der Frau hinter dem Lenkrad. Spätestens beim Stichwort UBER kann man einiges über das Taxigewerbe erfahren.

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Fußball und unser liebes Geld

Kolumne Oktober 2014

Würde ich einen Hut tragen, ich würde ihn jederzeit vor ihm in Respekt und Anerkennung ziehen. Gemeint ist der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer. Denn es kommt nicht alle Tage vor, dass sich   jemand mit dem allmächtigen Fußball und seiner Funktionärsarmee anlegt. 

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Ende Ihrer Zeitreise!

Kolumne 25. September 2014

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten von der Klimafront. Wer hätte vor 30 Jahren daran gedacht, dass einmal das sich bedrohlich öffnende Ozonloch verschwinden würde. Nun haben wir es von Wissenschaftlern schwarz auf weiß: die Ozonschicht wird sich über weiten Teilen der Erde regenerieren und in rund 35 Jahren sollte es  kaum noch eine Gefahr für dieGesundheit durch übermäßig eindringende UV-Strahlung geben.

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Demokratieverächter

Kolumne 11. September 2014

Wie oft habe ich in letzter Zeit gehört: „Die ganze Welt scheint aus den Fugen“. Zu viele Brandherde führen zu Rat- und Hilflosigkeit. Vor allem auch deshalb, weil wir uns nicht mehr mit Goethes Faust I trösten können, wonach nur „hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen“.

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Der Spiegel für Amazon

Kolumne August 2014

Wenn von Online-Riesen gesprochen wird, ist meistens Amazon gemeint. Er sei der größte, der mit den miesesten Arbeitsbedingungen, der rigoroseste im Umgang mit den Zulieferern, auch als Steuerverweigerer einer der skrupellosesten. Vor kurzem sei er auch unter die Erpresser gegangen, der seine Marktmacht gegenüber Hachette und Bonnier ausspielt, um den Verlagsketten schmerzhafte Händlerrabatte abzutrotzen, als abschreckendes Beispiel für die gesamte Buch- und Verlagsbranche, für alle, die Amazons Zumutungen noch widerstehen wollen.

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Bargeld lacht

Kolumne August 2014

Zusammen mit meinem Freund und Verleger Gerhard Steidl besuchte ich 1988 den isländischen Nobelpreisträger Haldor Laxness in der Nähe von Reykjavik. Neben den vielen Naturerlebnissen und den Papageientauchern mit ihren beeindruckenden Schnäbeln ist mir eine ganz profane Beobachtung in Erinnerung geblieben. Nicht nur Jugendliche zahlten selbst Kleinstbeträge wie beim Hamburger-Kauf fast ausschließlich mit Kreditkarten aus ihrem reichhaltigen Bestand. Später erfuhr ich, dass die Nordländer bei der Abschaffung des  Bargeldes schon immer weiter waren als wir, es dort inzwischen zum Auslaufmodell mutiert ist.

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